28.02.2020 13:06 Uhr

Schalke in der Krise: Tönnies warnt vor Absturz

Clemens Tönnies hat den FC Schalke 04 auf die Ziele eingeschworen
Clemens Tönnies hat den FC Schalke 04 auf die Ziele eingeschworen

Schalke 04 steckt nach der starken Hinrunde in der Krise. Den Königsblauen droht der angepeilte Europapokalplatz aus den Fingern zu gleiten.

Am Ernst-Kuzorra-Platz hat Schalke 04 seine glorreiche Vergangenheit frisch aufpoliert, doch Clemens Tönnies macht sich eher Sorgen um die Gegenwart. "Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Ziele, die wir uns intern gesetzt haben, auch erreichen", mahnte der Aufsichtsratschef der Königsblauen, als er zusammen mit Schalker Helden wie Klaus Fischer und Olaf Thon das originalgetreu wieder aufgebaute Eingangsportal der Kampfbahn Glückauf einweihte.

In dem Stadion im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke hatten die Königsblauen um den legendären Kuzorra mit ihrem "Kreisel" ihre erfolgreichste Zeit erlebt und sieben deutsche Meisterschaften gefeiert.

Seit der Traditionsklub die Kampfbahn verlassen und über das Parkstadion in die Veltins Arena ein paar Kilometer weiter nördlich umgezogen ist, jagt er vergeblich seinem achten Titel hinterher. Aktuell wäre er froh, wenn er seinen sechsten Tabellenplatz in der Bundesliga behaupten und sich für die Europa League qualifizieren würden.

Nach fünf Spielen ohne Sieg mit 1:11 Toren ist aber das Ziel, auf das sich Trainer, Spieler und Vereinsführung nach der starken Hinrunde geeinigt hatten, in Gefahr. "Ich glaube, dass wir aus dem Rhythmus gekommen sind", analysierte Tönnies, "jede Mannschaft durchlebt mal so eine Phase."

Wagner als Krisenmanager gefordert

Vor dem Auswärtsspiel am Samstag (18:30 Uhr) beim formstarken Aufsteiger 1. FC Köln ist Trainer David Wagner, in der Hinrunde noch mit Lob überschüttet, als Krisenmanager gefragt. Die Problemfelder sind zahlreich.

Die Offensive trifft nicht mehr, in vier der letzten fünf Spielen stand die Null auf der falschen Seite. Im Mittelfeld hakt es, weil Nationalspieler Suat Serdar mehrere Wochen verletzt fehlte und erst wieder in Tritt kommen muss - und weil Dribbler Amine Harit nach überragender Hinrunde im Tief steckt.

Zu allem Überfluss brach beim 0:5-Debakel gegen RB Leipzig am vergangenen Samstag auch noch die bislang so stabile Defensive zusammen - allen voran Torwart Alexander Nübel, der völlig von der Rolle war.

Der 23-Jährige, der mit seinem angekündigten Wechsel zu Bayern München nach langem Vertragspoker viele Sympathien verspielt hat, musste sich erstmals laute Pfiffe anhören.

Tönnies: "Rückrunde noch nicht aufgegeben"

"Alex verkraftet das gut", berichtete Abwehrspieler Matija Nastasic: "Ich mache mir um ihn überhaupt keine Sorgen. Er ist ein Toptorwart. Niemand muss ihm sagen, was er tun muss."

Die unumstrittene Nummer eins ist der U21-Vizeeuropameister nach seinen Patzern gegen Leipzig aber nicht mehr. Markus Schubert, der ihn während seiner Rotsperre - allerdings ebenfalls nicht fehlerfrei - vertrat, steht nach Patellasehnenproblemen wieder zur Verfügung.

Damit haben die Schalker, die sich eigentlich auf dieser Position besonders gut aufgestellt sahen, ein Torwartproblem: Sowohl Nübel als auch Schubert haben bereits drei Gegentore durch Fehler ermöglicht. Auf diese Bilanz kommt in der aktuellen Bundesligasaison sonst nur der Düsseldorfer Zach Steffen.

Tönnies gab sich dennoch optimistisch. "Ich habe die Rückrunde noch nicht aufgegeben", sagte der Fleischfabrikant aus Ostwestfalen, "ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Rhythmus wiederfinden."

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