06.03.2020 12:20 Uhr

Werder eröffnet "Wochen der Wahrheit" mit Schlemmerabend

Werder Bremen braucht endlich Punkte im Abstiegskampf
Werder Bremen braucht endlich Punkte im Abstiegskampf

Erst Pizza, Pasta und Pesto, dann Punkte im Abstiegskampf: Mit einem Schlemmerabend im Ristorante hat für Werder Bremen die heiße Phase des Abstiegskampfs begonnen. Elf Spiele bleiben den Hanseaten noch, um den zweiten Absturz in die Zweitklassigkeit nach 1980 zu verhindern.

Für Trainer Florian Kohfeldt war der gemeinsame Schmaus keine verkrampfte Teambuilding-Maßnahme, sondern nur ein Perspektivwechsel vor dem Gastspiel am Samstag im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC. "Es geht darum, mal etwas anderes zu sehen und einfach nur zu quatschen", sagte der Coach.

Indes: Mit Reden oder gar Ausreden werden die Norddeutschen nicht mehr aus dem Tabellenkeller kommen. Bei einem Nachholspiel in der Hinterhand beträgt der Rückstand des Tabellenvorletzten auf den rettenden 15. Platz bereits acht Zähler. Auch Kohfeldt weiß, dass seine Truppe dringend eine Erfolgsserie braucht.

Werder erneut ohne Leistungsträger

"Ich will nicht von einem Endspiel reden, aber Fakt ist: Wir müssen anfangen zu gewinnen", beschreibt der 38-Jährige die schwierige Ausgangslage. Wieviele Siege nötig sind, um die Klasse zu halten, hat Kohfeldt lieber noch nicht ermittelt: "Das kann ich trotz Mathe-Leistungskurs nicht so schnell ausrechnen."

Dass gegen die Hertha erneut drei Leistungsträger fehlen werden, ist in dieser verkorksten Saison längst Normalität geworden an der Weser. Diesmal stehen Rechtsverteidiger Ömer Toprak (Wadenverletzung), Torhüter Jiri Pavlenka (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und auch Davie Selke nicht zur Verfügung.

Die Hertha-Leihgabe darf wegen eines entsprechenden Vertragspassus gegen seinen Noch-Arbeitgeber nicht zum Einsatz. Was den Torjäger definitiv nervt. "Aufgrund unserer Situation ist es extrem ärgerlich, dass ich zuschauen muss. Ich hätte gern meinen Beitrag geleistet. Aber das wurde so festgelegt und daran halte ich mich", sagte Selke dem "Berliner Kurier".

Kostet ein Sieg Hertha die Selke-Millionen?

Ein weiteres Detail des Leihgeschäfts bis zum 30. Juni 2021 ist pikant: Nur wenn der SV Werder bis dahin die Klasse hält, greift die Bremer Kaufverpflichtung für Selke, im Raum steht eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro. Ein Hertha-Sieg gegen die Grün-Weißen könnte also sportlich wertvoll sein, sich aber finanziell nachteilig auswirken.

Eine grün-weiße Vergangenheit hat auch Alexander Nouri, der von September 2016 bis Oktober 2017 direkter Vorgänger Kohfeldts als Bremer Chefcoach war. "Ich bin froh und dankbar, seinerzeit diese Möglichkeit bekommen zu haben", sagte der 40-Jährige. Dass Nouri aus gemeinsamen Zeiten am Osterdeich irgendwelche Vorteile ziehen kann, glaubt Kohfeldt nicht: "Das große Ausgucken wird es nicht geben."

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