06.03.2020 12:28 Uhr

Erstes Aufstiegs-"Finale" zwischen DSC und VfB

Stuttgart und Bielfeld träumen vom Aufstieg
Stuttgart und Bielfeld träumen vom Aufstieg

Das hat sich Uwe Neuhaus schön ausgedacht. "Für Stuttgart", sagte der Trainer von Arminia Bielefeld, "ist verlieren verboten." Der Druck, ergänzte er daher vor dem Spitzenspiel der 2. Bundesliga am Montag bei den Schwaben, "liegt beim VfB". Und tatsächlich ist dies so verkehrt ja nicht: Tabellenführer Bielefeld geht mit sechs Punkten Vorsprung in das Duell, Stuttgart wiederum sitzt der drittplatzierte Hamburger SV im Nacken.

Pellegrino Matarazzo hat die Worte des Kollegen Neuhaus am Freitag mit einem Schmunzeln als "kluge Aussage" bezeichnet, zugleich aber betont: "Ich teile seine Meinung nicht." Nein, das Spiel sei "kein Finale", seine Mannschaft gehe es an "mit Vorfreude, aber nicht mit einem Muss-Gefühl".

Das ist aber nur die halbe Wahrheit: "Wir sind uns bewusst, dass wir nur noch zehn Spiele haben", gab Matarazzo zu, daher "wollen wir jedes Spiel angehen, als ob es ein Finale ist". Also doch.

In Bielefeld haben sie für den 17. Mai schon vorsorglich den Rathausbalkon reserviert, die Arminia spielt dann gegen den 1. FC Heidenheim, derzeit mit zwölf Punkten Rückstand Vierter der Tabelle. Auf den Relegationsrang und damit den leicht kriselnden HSV haben die Ostwestfalen neun Punkte Vorsprung - das Andenken von Feierlichkeiten ist also durchaus legitim. Neuhaus aber betonte: "Die neun Punkte helfen uns ja nicht für die kommende Aufgabe."

Ladehemmungen beim VfB

Tatsächlich ist eine gewisse Anspannung eher in Stuttgart zu spüren. In den Aufstiegsplänen vor der Saison hatten sie die Arminia als Konkurrent im Kampf um die angestrebten Bundesliga-Rückkehr wohl kaum auf der Rechnung.

"Klar", sagte der damals noch in Hoffenheim arbeitende Matarazzo, der VfB sei "von außen als Favorit eingestuft worden". Derzeit aber scheint es doch eher auf einen Zweikampf mit dem HSV hinauszulaufen mit dem Ziel, nur ja den Relegationsplatz zu vermeiden.

Zur Unzeit kommt da für den VfB eine gewisse Schwäche beim Verwerten seiner zahlreichen Torchancen, zuletzt zu beobachten beim 0:2 bei der SpVgg Greuther Fürth. Bielefeld macht dies und noch ein paar andere Dinge anders, genau genommen besser, hat Matarazzo festgestellt: "Sie schießen sehr viele Tore und lassen wenig zu. Sie sind eingespielt, reif und strahlen Stabilität aus." Deshalb: Bielefeld steht "zurecht da oben".

Und am Montag womöglich schon mit neun Punkten Vorsprung.

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