08.03.2020 12:30 Uhr

"Nicht von Platz 1 sprechen": Resigniert RB im Titelkampf?

Julian Nagelsmann ist mit den jüngsten Resultaten von RB Leipzig nicht zufrieden
Julian Nagelsmann ist mit den jüngsten Resultaten von RB Leipzig nicht zufrieden

Zunächst ohne Timo Werner, in der letzten halben Stunde aber auch mit ihm, war die Sturmreihe von RB Leipzig beim torlosen Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg nur ein laues Lüftchen. Für Trainer Julian Nagelsmann ist die Meisterschaft schon fast kein Thema mehr

Noch keine Aufgabe, aber erste Anzeichen von Resignation: Vom ersten Meistertitel mochte Trainer Julian Nagelsmann nach der enttäuschenden Nullnummer beim VfL Wolfsburg und nur zwei Punkten aus den letzten beiden Bundesligaspielen nichts hören.

"Wir müssen nicht von den Bayern reden, sondern schauen, dass wir unsere Leistung stabilisieren", sagte der Coach, die Zielstellung der Saison sei ohnehin nicht die Meisterschaft: "Wir müssen unter die ersten Vier kommen. Von Platz eins brauchen wir nicht zu sprechen."

Dafür sind die Roten Bullen tatsächlich auch wohl zu abhängig von ihren Topstars wie Timo Werner. Weil eine Stunde lang bei den Gästen die Offensive kaum stattfand, musste Nagelsmann ins Risiko gehen und den Nationalspieler trotz nur einer Trainingseinheit binnen zwei Wochen einwechseln.

Wirklich beleben konnte der 24-Jährige die Leipziger Angriffsbemühungen nicht, aber immerhin verschlimmerten sich auch nicht die muskulären Beschwerden im Oberschenkel aus den vergangenen Tagen. Werner wird dringend gebraucht, um Nagelsmanns zentrale Vorgabe zu erfüllen: "Wir müssen auf jeden Fall wieder torgefährlicher werden."

RB Leipzig muss gegen Tottenham "Räume nutzen und Tore schießen"

Denn was auf dem Rasen selten gelang, funktionierte bei Leipzig nach dem Abpfiff viel besser - das Umschaltspiel, zumindest verbal. "Champions League am Dienstag gegen Tottenham, das ist ein Highlight-Spiel. Da wollen wir etwas ganz Großes erreichen", sagte RB-Torhüter Péter Gulácsi fast euphorisch.

Aber der ungarische Keeper machte auch sofort deutlich, dass daraus mit der Leistung gegen die Niedersachsen nichts werden würde. Gulácsi weiter: "Wir müssen dann die Räume, die wir bekommen, auch nutzen und Tore schießen." Auch wenn die Sachsen mit einem knappen 1:0-Vorsprung in die Partie gegen die Spurs gehen.

Denn wenn auch das zweite 0:0 binnen drei Tagen in der Königsklasse zum Erreichen des Viertelfinales reichen würde, auf dieses Ergebnis können und wollen die Leipziger nicht spielen. Torwart Gulácsi dazu: "Jetzt muss es darum gehen, wieder Spiele zu gewinnen, auch gegen Tottenham."

Weit zufriedener waren die Gastgeber mit dem Unentschieden gegen den Titelkandidaten, nach fünf Ligapartien ohne Niederlage haben sie als Tabellensiebte den Kontakt zu den internationalen Plätzen wieder hergestellt.

"Gegen Leipzig einen Punkt zu holen und selbst die Chance auf den Sieg zu haben, ist gut", sagte Mittelfeldspieler Xaver Schlager. Dumm nur: Der Österreicher selbst vergab in der 89. Minute die beste Tormöglichkeit der Norddeutschen.

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