13.03.2020 08:25 Uhr

VfL Wolfsburg hofft noch auf Rückspiel-Chance

Die Wolfsburger Profis sind enttäuscht, aber nicht hoffnungslos
Die Wolfsburger Profis sind enttäuscht, aber nicht hoffnungslos

Oliver Glasner ist ein Optimist. "Wir werden nächste Woche nach Kharkiv fliegen und alles dafür tun, dass wir dieses Resultat noch einmal drehen", sagte der Trainer des VfL Wolfsburg nach der 1:2 (0:1)-Hinspiel-Niederlage gegen Schachtar Donezk im Achtelfinale der Europa League.

Allein: Wer in der nächsten Woche noch irgendwo hinfliegt, ob die Europa-League-Saison noch einmal weitergespielt, unterbrochen oder ganz abgesagt wird: Wer will das in Zeiten des Coronavirus seriös voraussagen?

Was es heißt, in einer solchen Ausnahmesituation Fußball zu spielen, haben die Wolfsburger am späten Donnerstagabend schon einmal erlebt. Denn auch ihr Spiel gegen Donezk war ein Geisterspiel, es fand ohne Zuschauer statt.

"Es ist unser Job, einfach abzuliefern. Aber klar: Man kann das nicht ausblenden, das ist permanent da", sagte Mittelfeldspieler Maximilian Arnold und meinte damit die große Ungewissheit nach der Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2.

Zwei verschossene Handelfmeter

Sein Kollege Josip Brekalo erkannte darin sogar einen der möglichen Gründe dafür, warum der Fußball-Bundesligist dem ukrainischen Serienmeister zeitweise so unterlegen war.

"Es geht um Leben, es gibt eine Pandemie: Es ist klar, dass man dann nicht zu 100 Prozent da sein kann im Kopf", sagte der Kroate. "Vielleicht war das auch ein Vorteil für Schachtar. Da war Krieg, die hatten auch eine schlimme Situation. Vielleicht waren sie das eher gewohnt."

Die mit gleich sieben Brasilianern in der Startelf angetretenen Ukrainer führten den VfL eine Halbzeit lang vor, lagen durch ein Tor von Junior Moraes (16.) aber nur mit 1:0 vorn.

Beide Mannschaften verschossen durch Viktor Kovalenko (22.) und Wout Weghorst (45.+2) einen Handelfmeter, ehe Wolfsburg in seiner besten Phase durch John Anthony Brooks zum 1:1 kam (49.).

Nach der Pause hatten die fußballerisch weit überlegenen Gäste nur noch eine klare Torchance, nutzten die aber durch den erst 19 Jahre alten Marcos Antonio (73.).

Gerhardt stellt klar: "Es gibt wichtigere Dinge als Fußball"

"Es ist halt so: Je weiter du international kommst, desto besser werden die Gegner und desto wichtiger werden die Details", sagte Glasner. "Und in diesen Details war Donezk besser."

Wie es jetzt weitergeht? Am Sonntag ist zumindest noch ein Bundesliga-Spiel beim FC Augsburg angesetzt, am Dienstag will die UEFA dann über den weiteren Verlauf der Europapokal-Wettbewerbe entscheiden. Ob es dabei bleibt oder ob die aktuelle Entwicklung diese Pläne wieder einholt?

"Wir müssen das so akzeptieren. Es gibt wichtigere Dinge als Fußball", sagte der Mittelfeldspieler Yannick Gerhardt. Sicher ist bei den Wolfsburgern nur eines: "Ich warte schon wie sehnsüchtig auf den Tag, an dem die Fans wieder zurückkehren", meinte Maximilian Arnold.

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