06.04.2020 07:00 Uhr

Kehl über den BVB: "Gesünder geht es nicht"

Vermutet durch die Corona-Pause einen ungewöhnlichen Saisonendspurt: BVB-Linzenzspielerleiter Sebastian Kehl
Vermutet durch die Corona-Pause einen ungewöhnlichen Saisonendspurt: BVB-Linzenzspielerleiter Sebastian Kehl

Borussia Dortmunds Lizenzspielerchef Sebastian Kehl rechnet bei einem Neustart der Fußball-Bundesliga mit Überraschungen.

"Meine Vermutung lautet: Die Ergebnisse werden unvorhersehbarer, es wird Bewegung in die Tabelle kommen", sagte der 40-Jährige im "kicker"-Interview. "Es könnte eine verrückte Saison-End-Rallye geben."

Derzeit belegt der BVB Tabellenplatz zwei hinter Rekordmeister FC Bayern München. Der Spielbetrieb ruht aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch bis mindestens zum 30. April. 

Sollte dann im Mai wieder gespielt werden können, kommen alle Vereine "aus einer gefühlten Sommervorbereitung, jedoch ohne Testspiele, ohne Wettkampfhärte, und werden auswärts oder zu Hause in leeren Stadien spielen", sagte Kehl. "Ich kann mir vorstellen, dass der Neustart die Tabelle deshalb durcheinanderwirbeln wird. Viele Vereine, die bis vor drei Wochen Probleme hatten, werden alles versuchen, die neue Chance zu nutzen, die sich ihnen jetzt bietet, und noch einmal angreifen. Andere können an Boden verlieren. Die Unterbrechung wird für einen anderen Rhythmus sorgen."

Kehl über den BVB: "Gesünder geht es nicht"

Der Wunsch des BVB sei es, dass bis "zum 30. Juni alle sportlichen Entscheidungen gefallen sind". Es hänge jedoch alles von "der Entwicklung ab, die Deutschland und ganz Europa in der Corona-Krise nehmen".

Sorgen um die finanzielle Lage seines Klubs Borussia Dortmund macht sich Sebastian Kehl nicht, wenngleich er dieser Tage "vielleicht etwas nachdenklicher als sonst" und "definitiv kämpferisch" sei.

"Wir sind börsennotiert, unsere Bilanzen sind transparent, jeder kann sie einsehen. Wir hatten vor der Corona-Krise nicht einen Euro Finanzverbindlichkeiten und verzichten bisher sogar auf Kurzarbeit - gesünder geht es nicht", so Kehl.

Dennoch habe der BVB einen "gewaltigen Kostenapparat und aktuell in mehreren Geschäftsfeldern keine Einnahmen". Deswegen sie die Krise für den Revierklub "wie fast für alle Klubs eine Herausforderung".

Dortmunds Kaderplanung nicht zum Erliegen gekommen

Die Kaderplanung ist bei den Schwarz-Gelben unterdessen noch nicht komplett zum Erliegen gekommen, wie Sebastian Kehl durchblicken ließ. "Natürlich machen wir uns Gedanken darüber, wie wir mit der Situation und der finanziellen und sportlichen Ungewissheit umgehen. So schwer es im Moment auch ist, die Dinge voranzutreiben: Wir wollen vorbereitet sein auf die Zeit, in der hoffentlich wieder eine 'neue Normalität' möglich ist".

Über konkretes Werben um einige Spieler, etwa Birmingham-Youngster Jude Bellingham, wollte Kehl aber nicht reden: "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um konkret über Transfers und Ablösesummen zu sprechen."

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