Der bayerische Fünftligist SV Donaustauf hat während der Corona-Krise eine ungewöhnliche Aufhilfsbeschäftigung für einige seiner Fußballer in Leipzig gefunden. Drei Kicker des Vereins aus der Nähe von Regensburg reißen seit Anfang April auf einer Baustelle in Sachsen Wände ein oder bringen Schutt in einen Container. Zu diesem Trio zählt auch ÖFB-Legionär Sasha Diakiese.

"Irgendwann fällt einem buchstäblich die Decke auf den Kopf, und dann war es meine Idee zu sagen: Wenn ihr raus wollt, könnt ihr arbeiten und euch was in der Zeit dazuverdienen", erzählte Sportdirektor Matthias Klemens. Der 48-Jährige besitzt eine Firma für Sanierung sowie Denkmalschutz und hat auf seinen Baustellen genug Bedarf an Arbeitskräften.

"Ist mal was Neues im Leben"

Diakiese hat das nicht alltägliche Angebot des SV Donaustauf angenommen. "Das ist mal was Neues im Leben", sagte der 22-Jährige, der auch schon mit einem Presslufthammer Wände zerstört hat. "Das ist Training pur." Diakiese und seine beiden Teamkollegen aus Estland und Guinea-Bissau teilen sich ein Apartment in Leipzig.

Der SV Donaustauf hat angesichts der unterbrochenen Fußball-Saison die Gehälter für März noch überwiesen. Seit April sind die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit. Diakiese bekommt als Bauhelfer den Mindestlohn von 12,55 Euro pro Stunde. Spätestens sobald das Training beginnt, kehrt er wieder zum SV Donaustauf zurück.

apa