10.06.2020 09:19 Uhr

Admira: Magath feiert den Baumeister-Effekt

Felix Magath ist froh, dass Ernst Baumeister wieder bei der Admira ist
Felix Magath ist froh, dass Ernst Baumeister wieder bei der Admira ist

Einen Tag nach der Rückkehr von Ernst Baumeister als Sportdirektor feiert die Admira einen am Ende klaren 3:0-Sieg in St. Pölten. Der Altfuchs will von einem Baumeister-Effekt nichts wissen, Flyeralarms Fußballchef Felix Magath hat aber genau diesen gesehen.

Ernst Baumeister ist zurück bei der Admira und der Klub kann wieder gewinnen. Einen Tag nach der Verpflichtung des 63-Jährigen als neuen Sportdirektor holten die Südstädter mit einem 3:0-Sieg in St. Pölten drei enorm wichtige Zähler im Abstiegskampf der Bundesliga und gaben auch die rote Laterne an die WSG Tirol ab. Der Aufsteiger teilte beim 1:1 gegen Mattersburg neuerlich die Punkte.

"Nein, in zwei Tagen kann man nicht so viel bewirken, weil dann wäre ich wirklich ein Zauberer", wollte Baumeister im "Sky"-Interview von einem Baumeister-Effekt nichts wissen. Er holte nach dem ersten Admira-Sieg im dritten Anlauf in der Qualifikationsgruppe lieber sein Team vor den Vorhang. "Die Mannschaft hat sich den Sieg erarbeitet, erkämpft und zum Schluss sogar erspielt", war der Ex-Internationale zufrieden. Baumeister saß neben Coach Zvonimir Soldo auf der Bank und lebte voll mit. Zudem war er auch in die Personalentscheidungen eingebunden. "Wir haben uns gut ausgetauscht, haben es im Einklang miteinander gemacht", gab Baumeister Einblick.

Magath über Baumeister-Rückkehr: "Positiver Effekt zu sehen"

Eine Rückkehr als Trainer strebt er nicht an. Er wolle gemeinsam mit Soldo arbeiten, nicht gegen ihn. Für den Klub gilt Baumeister als wichtiges Puzzlestück am Weg zum Ligaverbleib. "Ich denke, die Mannschaft hat in den letzten Wochen darunter gelitten, dass eben kein Österreicher so nah an der Mannschaft war, der ihnen helfen konnte. Sie hatten keinen Ansprechpartner", erläuterte Flyeralarms Global-Soccer-Chef Felix Magath. Schon nach kürzester Zeit sei ein positiver Effekt zu sehen. "Mit seinem Erscheinen hat er schon viel dazu beigetragen, dass die Mannschaft besser und harmonischer umgeht", betonte Magath.

Baumeister war während verschiedener Stationen zuvor bereits als Spieler, Co-Trainer, Trainer und Sportlicher Leiter bei den Südstädtern tätig, kennt den Verein in- und auswendig. Einige Akteure hatte er auch noch bei seiner Ende Oktober 2018 zu Ende gegangenen Coaching-Ära unter seinen Fittichen. Viele haben ihn auch aufgrund seines Schmähs in Erinnerung. "Er war jetzt erstmals bei einem Spiel wieder dabei, hat auf jeden Fall gute Stimmung reingebracht in den zwei Tagen, die er bei der Mannschaft war. Ich hoffe, dass das so weitergeht in den nächsten Wochen", sagte Torschütze Roman Kerschbaum.

Admira-Coach Soldo: "Die Mannschaft hat gezeigt, was in ihr steckt"

Er bezeichnete den Sieg als "Riesen-Befreiungsschlag". Auch Soldo sah das so und war hoch zufrieden: "Die Mannschaft hat gezeigt, was in ihr steckt." Begünstigend kam hinzu, dass Robert Ibertsberger sein Team gleich an acht Positionen verändert hatte. "Ich stehe zu dieser großen Rotation, weil es ja gut funktioniert hat, vor allem in den ersten 20 Minuten. Das Abseitstor hat unsere Pläne dann aber über den Haufen geworfen", bekräftige der Trainer von St. Pölten.

Die beiden Niederösterreich-Rivalen sind nun punktgleich. Auf die Admiraner wartet am Samstag mit dem Heimspiel gegen Tirol bereits der nächste Kampf um "Big Points". Sie verteidigen dabei einen Vorsprung von einem Zähler. "Der Sieg war auch wichtig für den Kopf, und dass die Mannschaft für das nächste Spiel mehr Brüsterl, mehr Selbstvertrauen hat", sagte Baumeister. Die "Rote Laterne" soll in Tirol bleiben. "Wir wollen da in den nächsten sieben Runden nicht mehr hinkommen."

WSG-Trainer Silberberger mit Comeback gegen die Admira

Die Tiroler wollen so schnell wie möglich von ganz hinten wieder wegkommen. Nach jenem gegen Altach gab es das zweite 1:1 in Folge. "Wir sind jetzt zweimal ungeschlagen, müssen aber schauen, dass wir endlich gewinnen", forderte Sportchef Stefan Köck. Er vertrat diesmal wieder den aufgrund seines Motorradunfalls noch im Krankenhaus liegenden Trainer Thomas Silberberger. Gegen die Admira will der trotz Liegegips aber wieder mit von der Partie sein. "Ich werde am Samstag bei der Admira hundertprozentig auf der Bank sitzen. Und wir werden in der Südstadt auch was holen", ließ Silberberger ausrichten.

Mattersburg hielt das neue Schlusslicht drei Zähler auf Distanz. "Aus sechs, sieben Topchancen musst du ein Tor machen, deshalb trauere ich den verlorenen Punkten schon nach", analysierte Coach Franz Ponweiser. Mit fünf Punkten aus drei ungeschlagenen Partien kann er insgesamt aber schon zufrieden sein. "Ich glaube, dass wir derzeit sehr viel richtig machen", meinte Offensivspieler Christoph Halper.

apa

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