02.07.2020 11:30 Uhr

"Wir wollen das dreckige Leeds bleiben"

Andrea Radrizzani hat der Premier League noch gefehlt
Andrea Radrizzani hat der Premier League noch gefehlt

Sechs Runden vor Schluss steht Championship-Tabellenführer Leeds United schon (wieder) auf der Schwelle zur Premier League. Zeit für Klubchef Andrea Radrizzani festzuhalten: "Wir wollen das 'dreckige Leeds' bleiben."

Seit 2004 war Leeds nicht mehr erstklassig. Bald nach dem letzten Höhenflug auf Pump unter Manager David O'Leary (Halbfinale UEFA-Cup 2000, Halbfinale Champions League 2001) folgte der tiefe Fall.

An der Elland Road spielten sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder peinliche Anekdoten ab. Der ehemalige Sturm-Trainer Darko Milanič kann ein Lied davon singen. Er wurde im September 2014 vom damaligen Klubchef Massimo Cellino als Retter präsentiert und keine fünf Wochen später entlassen. Cellino erkannte: "Ich habe einen Fehler gemacht mit diesem Typen. Er ist negativ, er hat eine Loser-Mentalität".

Der nunmehrige Eigentümer Andrea Radrizzani hat dafür erkannt, wofür Leeds United steht, nämlich für dreckigen Fußball. Darum versichert er schon jetzt im "Professional Football Journal" der FIFA, dass das auch so bleiben wird: "Wir sind immer gut damit gefahren. Unsere Burschen sind bereit, Woche für Woche zu kämpfen. Diesen Charakter muss man haben, wenn man für Leeds United auflaufen möchte."

Den Ruf des "dreckigen Leeds" erarbeiteten sich die "Whites" vor allem in den 60er-Jahren unter Manager Don Revie und in den 70ern unter Brian Clough. Auch Ende der 90er-Jahre, als ÖFB-Legionär Martin Hiden die Leeds-Dress trug, wurde an der Elland Road auch nicht gerade Feinschmecker-Fußball geboten.

Ob Leeds aktuell unter Trainer Ikone Marcelo Bielsa tatsächlich "dreckigen Fußball" spielt, darüber kann man wohl geteilter Meinung sein. In der "Fairness-Tabelle" der Championship liegen die Whites jedenfalls mit 63 Gelben und zwei Ausschlüssen auf Platz 8, ÖFB-Filiale Barnsley ist mit 86 Gelben und zwei Ausschlüssen auf Platz 20.

Für Radrizzani ist Bielsa (vorne rechts hockend) jedenfalls "weltklasse" und die Fans "unglaublich". Ein bisschen möchte er sich auch an Brighton & Hove Albion ein Vorbild nehmen, das sich als kleiner Klub schon seit 2017 in der Premier League behauptet.

red

 

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten