27.07.2020 10:33 Uhr

Sturm-Sportchef Schicker zur aktuellen Lage

Beim SK Sturm Graz übt man sich nun in Geduld
Beim SK Sturm Graz übt man sich nun in Geduld

Beim SK Sturm Graz gibt es im sportlichen Bereich einige Veränderungen. Mit der Verpflichtung von Christian Ilzer als neuem Trainer geht man abermals mit einer anderen Spielphilosophie in die nächste Saison. Sturm-Sportchef Andreas Schicker gibt einen Einblick, wie die nächste Zeit ablaufen wird. 

>> Die Trainerhistorie von Sturm Graz

Die Verpflichtung von Christian Ilzer als neuem Trainer des SK Sturm Graz kam für viele überraschend. Der Ex-Austria-Coach soll nach dem Ende der Amtszeit seines Vorgängers Nestor El Maestro das Team langsam stabilisieren und wieder in positive Gefilde führen. Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" gibt Sturm-Sportdirektor Andreas Schicker einen Einblick, was man für die kommenden Wochen und Monate geplant hat.

"Zeit nach dem Cupsieg 2018 war der Schlüssel"

Knapp 100 Tage ist es her, als Andreas Schicker zum neuen Geschäftsführer-Sport beim SK Sturm Graz ernannt wurde. Seine Bilanz nach 99 Tagen im Amt: "Wir haben neun von zehn Spielen verloren, ein komplett neuer Trainerteam und auch sehr viele Abgänge in der Mannschaft. Viel mehr kann nicht mehr passieren. Ich glaube aber, dass ich, auch wenn es schwierig war, die Ruhe bewahrt habe."

Die völlig danebengegangene Meisterrunde, der Fall auf Platz sechs und das Verpassen der Europacup-Qualifikation führt der Sportdirektor von Sturm auf ein bestimmtes Ereignis zurück: "Die Zeit nach dem Cupsieg 2018 war der Schlüssel. Man macht im Erfolg die größten Fehler. Da wird man zu oberflächlich und glaubt, es geht immer so weiter. Die Transfers in dieser Zeit haben nicht gesessen. Und dann hat man viel zu kurzfristig gedacht und war auf den schnellen Erfolg aus."

Laut Schicker mangelt es bei Sturm an "Kontinuität bzw. langfristigen Planungen mit Spieler und Trainern", deshalb hat man sich auch entschieden Christian Ilzer mit einem Drei-Jahresvertrag auszustatten: "Der Trainer ist das entscheidende Puzzleteil, damit alles funktioniert. Wir müssen aber auch eine funktionierende Mannschaft zusammenstellen."

Sturm beim Budget nicht mehr unter den Top vier

Die mangelnden Erfolge in der Liga und im Europacup haben sich beim SK Sturm Graz auch finanziell niedergeschlagen, weshalb man in Zukunft mehr auf junge Spieler setzen möchte, die man dann gewinnerbringend weiterverkaufen kann. Daher muss man aktuell den Gürtel bei den Grazern etwas enger schnallen: "Unser Budget is stark reduziert im Vergleich zum Vorjahr. Wir sind im Bundesligavergleich auch nicht mehr unter den Top vier wie früher. Der LASK und der WAC haben im Gegensatz zu uns sehr viel Geld im Europacup kassiert."

Ob daher noch weitere Transfers nach dem Kauf von Innenverteidiger Jon Gorenc Stankovič folgen, hängt auch von weiteren Abgängen ab, wie Schicker klarstellt: "Wenn wir einen weiteren Spieler abgeben, können wir einen neuen holen. Ansonsten wird es sehr schwierig." Dabei soll es sich um Lukas Grozurek, Markus Lackner, Emeka Eze und den ehemaligen Abwehrchef Lukas Spendlhofer handeln, die alle in Graz keine Zukunft mehr haben.

Neo-Trainer Christian Ilzer bekommt bei den Grazern jedenfalls genügend Zeit, um sein Konzept zu entwickeln. Denn auf die Frage, was passiert, sollte Sturm die Meistergruppe verpassen und sich auch nicht für den Europacup qualifizieren, antwortet Andreas Schicker deutlich: "Dann geht er als Sturm-Trainer auch in die Saison 2021/22."

red

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