31.07.2020 08:30 Uhr

Rummenigge fürchtet zweite Corona-Welle

Sprach über zahlreiche Themen rund um den FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge
Sprach über zahlreiche Themen rund um den FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge hat sich zur Situation bei David Alaba und Thiago geäußert, die den FC Bayern München womöglich verlassen werden. Zudem gab der Vorstandsvorsitzende Einblick in die finanzielle Situation des Rekordmeisters in der Corona-Krise.

Alaba, unter Trainer Hansi Flick seit einigen Monaten Abwehrchef, habe "eine großartige Saison gespielt", lobte Rummenigge im Interview mit "Sky"

Der FC Bayern habe "einige Zeit keinen Häuptling mehr in der Abwehr gehabt", konstatierte der Klub-Chef. Alaba, für Rummenigge "so etwas wie der schwarze Franz Beckenbauer", habe diese Lücke "mit Bravour" gefüllt und sei " ein sehr, sehr wichtiger Spieler" für die Münchner. 

Zum Stand der Verhandlungen mit dem Österreicher, dessen Vertrag 2021 ausläuft, wollte Rummenigge keine Wasserstandsmeldung abgeben. Das sei seiner Ansicht nach "nicht fair der anderen Partei gegenüber", erklärte der 64-Jährige. Es liege "in der Natur der Dinge, dass der Berater des Spielers so viel rausholt wie rauszuholen ist und es liegt auch in der Natur der Dinge, dass der FC Bayern - speziell in diesen Zeiten - versucht, seine Finanzen ein Stück zusammenzuhalten".

Gerüchten zufolge fordert Alaba für eine Verlängerung ein Jahresgehalt von mehr als 20 Millionen Euro. Damit wäre er Top-Verdiener im Kader des FC Bayern.

David Alaba bis zum Karriere-Ende beim FC Bayern?

Rummenigge zeigte sich "optimistisch", dass die Münchner im Fall Alaba "am Ende des Tages eine Lösung finden werden" und hofft sogar auf ein Karriere-Ende des 28-Jährigen bei seinem Ausbildungsverein.

Deutlich weniger Zuversicht strahlte der Bayern-Boss im Hinblick auf den wechselwilligen Thiago aus. Rummenigge erklärte erneut, der spanische Spielmacher habe Sportvorstand Hasan Salihamidzic mitgeteilt, dass er "nochmal etwas Neues machen" wolle. Thiago, wie Alaba noch ein Jahr an den FC Bayern gebunden, dürfe den Klub verlassen, "wenn er mit irgendeinem Verein klar sein sollte und dieser Verein eine Ablöse in einer gewissen Größenordnung zahlen sollte", bestätigte Rummenigge.

Zu Gerüchten, die Münchner hätten das Preisschild für Thiago auf 35 Millionen Euro festgesetzt, wollte Rummenigge "keinen Kommentar abgeben". Er erneuerte aber seine Ansage, der FC Bayern werde "keinen Summer-Sale veranstalten", "eine gewisse Summe X" müsse für Thiago fließen.

FC Bayern: Rummenigge "nicht sauer" auf Thiago

Obwohl der 29-Jährige in den Gesprächen mit den Bayern-Bossen zunächst seine Bereitschaft zur Verlängerung signalisiert hatte und anschließend zurückgerudert war, zeigte sich Rummenigge nicht nachtragend. "Ich bin gar nicht sauer, ich mag ihn. Ich finde, er ist ein toller Fußballer, ein feiner Fußballer und er ist auch ein guter Charakter."

Eine Rolle spielen bei allen Personalentscheidungen derzeit auch die wegbrechenden Einnahmen in Folge der Coronavirus-Pandemie. Rummenigge gab zu, dass der FC Bayern "vor einer finanziell herausfordernden nächsten Saison" stehe. "Wir alle wissen nicht, wie lange uns Corona begleitet. Wir hoffen natürlich, so kurz wie möglich, aber im Moment sieht es leider so aus, als wenn sich eine zweite Welle aufbaut", mahnte der Klub-Chef. Rummenigge warb dafür, als Sicherheitsnetz in finanzieller Hinsicht künftig eine "Art Corona-Klausel" in Spielerverträge einzubauen.

Ganz Fußball-Europa sei "corona-geschädigt", so der gebürtige Lippstädter. "Ich habe ein sehr gutes Netzwerk zu vielen Kollegen - egal, ob das Real Madrid, Barcelona, viele englische Klubs, Frankreich, Italien ist - und kann nur klar und deutlich sagen: Jeder stöhnt, jeder leidet. Jeder hat Mindereinnahmen."

Rummenigge ergänzte: "Die größeren Klubs haben größere Mindereinnahmen als die kleineren. Das liegt natürlich in der Natur der Dinge, weil die Einnahmen bei uns allen natürlich auch ein Stück mehr in Frage gestellt sind und wir früher auch höhere Einnahmen hatten."

Rummenigge spricht über Champions-League-Ziele des FC Bayern

Eine gute Woche vor dem Restart in der Champions League, der für den FC Bayern zunächst das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (8. August) bereithält, schwärmte Rummenigge vom "WM-Format" der Königsklasse und prophezeite: "Für die Zuschauer wird es wahrscheinlich die spannendste Champions League aller Zeiten sein."

Eine klare Prognose zum Abschneiden seiner Münchner wollte der früher Weltklasse-Stürmer aber nicht abgegeben.

"Wir haben die Hoffnung, dass wir die Runde überstehen und dann in diesem Final-8-Turnier dabei sein werden. Das ist unser Ziel und dann warten die ganz großen Kracher auf uns und man wird sehen, wie weit wir kommen", erklärte Rummenigge.

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