01.08.2020 13:21 Uhr

Stöger: "Kenne den Klub und die Problematik"

Peter Stöger ist zurück auf der Austria-Bank
Peter Stöger ist zurück auf der Austria-Bank

Peter Stöger nimmt wieder auf der Trainerbank der Wiener Austria Platz. Unter den gegebenen Voraussetzungen sei seine Doppelrolle als Sportchef und Coach auch "wirtschaftlich die günstigste Lösung".

Peter Stöger ist am Samstag als "Trainer-Ideallösung" für die durch die Coronakrise in noch unruhigeres Fahrwasser geratene Wiener Austria vorgestellt worden. "Angst begleitet mich relativ wenig", zeigte sich die violette Ikone aber bereit, allen Umständen zu trotzen. Über Vertragsdetails Stögers zusätzliche Aufgabe betreffend wollte Austria-Finanzchef Markus Kraetschmer keine Angaben machen.

"Ich kenne den Klub natürlich gut, ich kenne die Problematik", erklärte Stöger, warum er sich die Doppelfunktion bei seinem Herzensklub antut. "Ich glaube, dass es für den Verein die beste Lösung ist, wenn ich das in Personalunion mache." Der 54-Jährige ist seit exakt einem Jahr als Sportvorstand in Wien-Favoriten tätig. Diesen "Liebesbeweis habe ich vorige Saison schon angetreten".

Die zeitliche Dauer ist grundsätzlich auf ein Jahr begrenzt. "Wir reden von einer kurzfristigen Lösung", sagte Stöger. Die Position sei "nicht mein Szenario, das ich voriges Jahr oder noch vor drei Wochen auf dem Schirm gehabt hätte".

Viele Anfragen von Trainern, aber zu viele Fragezeichen

In der abgelaufenen Bundesligasaison hatte die Austria unter Trainer Christian Ilzer zunächst die obere Tabellenhälfte und schließlich auch im Playoff gegen Hartberg den Europacup verpasst. Ilzer coacht mittlerweile Sturm Graz.

Dazu gingen der wirtschaftlich ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Austria durch die notwendig gewordenen "Geisterspiele" im Ligafinish wichtige Einnahmen verloren. Der Klub sucht derzeit einen potenten Investor, der statutengemäß bis zu 49 Prozent an der FK Austria Wien AG übernehmen könnte.

"Im Endeffekt ist es auch so, dass es wirtschaftlich dann die günstigste Lösung ist", erläuterte Stöger zur Personalie Stöger. Mit dem einvernehmlichen Abschied von Ilzer und seinem Trainerteam seien aber Budgetmittel frei geworden, sodass das Geld für eine externe Lösung durchaus vorhanden gewesen wäre.

Es habe auch "sehr, sehr viele Anfragen von Trainern gegeben. Das ist auch ein Zeichen, dass Austria Wien international gesehen eine sehr gute, spannende Adresse ist, um hier im sportlichen Bereich arbeiten zu dürfen". Bei den Gesprächen seien aber immer wieder "Themen aufgekommen, die schwierig waren". Es gebe aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der Covid-19-Krise noch zu viele Fragezeichen, um die Saison durchplanen zu können.

Dementsprechend wenig wollte Stöger auch zu den sportlichen Zielen sagen. In den Top sechs würden acht, neun Vereine auch landen wollen. Es sei auch im vergangenen Jahr "nicht alles falsch" gelaufen, meinte der bis dato letzte Austria-Meistertrainer (2012/13). Der Kader, der demnächst in die Vorbereitung startet, werde vorerst mit dem alten nahezu ident sein, "mit ein paar Jungs, die wir von den Young Violets raufziehen".

So plant Stöger seine Rückkehr auf die Trainerbank

Stöger will grundsätzlich das Training selbst leiten, es könne aber mitunter vorkommen, dass wichtige Sitzungen anstehen, in denen er als Sportchef teilnehmen sollte. Auch für diesen Fall würden noch zwei erfahrene Fußballassistenten gesucht. Sein Kernteam soll letztlich aus diesen beiden, einem Tormann- sowie einem Athletiktrainer bestehen. "Wir arbeiten daran, das ganze Team, die Struktur bis nächste Woche bestmöglich auf die Beine zu stellen", sagte Stöger.

Kraetschmer nannte die nun getroffene eine "sehr richtungsweisende Entscheidung für den Club". Er dankte Stöger persönlich. "Da sieht man einmal mehr, was er für ein Austrianer ist, dass er diesen Weg mit uns gemeinsam mitgeht", sagte der AG-Vorstandsvorsitzende. "Ich werde ihn in meiner Funktion bestmöglich unterstützen in diesen nächsten Monaten."

apa

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