03.08.2020 12:47 Uhr

Hoeneß lehnt Zielvorgaben ab: "Nicht der richtige Moment"

Sebastian Hoeneß ist neuer Trainer der TSG Hoffenheim
Sebastian Hoeneß ist neuer Trainer der TSG Hoffenheim

Der neue Trainer Sebastian Hoeneß will sich zu Beginn seiner Amtszeit beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim nicht mit öffentlich geäußerten Ambitionen unter Druck setzen.

"Es nicht der richtige Moment, um über Ziele zu sprechen. Dafür nehmen wir uns ein wenig Zeit", sagte der 38-Jährige bei seiner Vorstellung am Montag: "Ich will mit der Mannschaft einen passenden Spielstil entwickeln. Ich möchte eine gute Atmosphäre schaffen, wo sich jeder entfalten kann."

Die Kraichgauer holen sich mit dem Coach, dessen Verpflichtung in der vergangenen Woche bekannt gegeben wurde, einen äußert prominenten Namen in den Verein. Hoeneß ist der Sohn des früheren Nationalspielers und langjährigen Bundesliga-Managers Dieter. Sein Onkel Uli ist Ehrenpräsident des Rekordmeisters FC Bayern München.

Hoeneß hat einen Vertrag bis 2023 bei der TSG unterschrieben und tritt beim Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp die Nachfolge des im Juni entlassenen Niederländers Alfred Schreuder an. Unter einem sechsköpfigen Interims-Trainerteam hatte Hoffenheim anschließend in der Bundesliga noch Platz sechs erreicht und damit den Einzug in die Europa League geschafft.

Hoeneß' beeindruckender Aufstieg beim FC Bayern

Hoeneß ist im Kraichgau ein alter Bekannter. In der Saison 2006/07 spielte er für die zweite Mannschaft der Hoffenheimer. Seine Sporen als Trainer verdiente sich Hoeneß, der seine Spielerkarriere schon im Alter von 28 Jahren beendet hatte, aber woanders. Er hospitierte bei Pep Guardiola, Thomas Tuchel und Huub Stevens, arbeitete in der Jugend von RB Leipzig und coachte die U19 der Bayern.

Zur Saison 2019/20 übernahm Hoeneß die zweite Mannschaft der Münchner in der 3 Liga. Der Trainer führte das Team zur Meisterschaft, was zuvor noch keiner Reservemannschaft eines Bundesligisten gelungen war. Aufgrund dieses Erfolgs wurde Hoeneß zum Trainer des Jahres in der 3. Liga gekürt.

Auch Alexander Rosen kam am Montag zu Wort. Der Sportchef der TSG befürwortete eine Debatte um eine Gehaltsobergrenze im Profifußball.

"Grundsätzlich hat man gemerkt, dass in der Zeit seit März, seit der coronabedingten Unterbrechung der Saison und ihren finanziellen Folgen, bei vielen Klubs eine Art Umdenken stattfand", sagte Rosen in einer Telefonschalte.

Er könne die Frage nicht abschließend beantworten, ob ein Salary Cap durchsetzbar sei. "Aber man darf sich Gedanken machen über den Prozess, das sollte erlaubt sein. Und wenn es dann tatsächlich möglich ist, dann muss man sich Gedanken machen, inwieweit das ligaweit umsetzbar ist. Ich glaube, das ist ein Prozess, der nicht kurzfristig sein wird, sondern sehr lang", erklärte der 41-Jährige.

"Bisher war ja die große Frage, ob so etwas überhaupt arbeitsrechtlich möglich ist. Da war die Antwort jahrelang nein", sagte Rosen. "Es ging da immer um eine Art Gentleman Agreement, dass da wirklich auch alle Topligen mitmachen müssen, weil sonst ein noch größeres Ungleichgewicht entstehen würde."

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