03.08.2020 20:00 Uhr

Matthäus stimmt Hoeneß-Kritik am BVB zu

Lothar Matthäus (r.) stimmt der Kritik von Uli Honeß am BVB zu
Lothar Matthäus (r.) stimmt der Kritik von Uli Honeß am BVB zu

Gegenüber der "FAZ"kritisierte Uli Hoeneß, der Ex-Präsident des FC Bayern München, unlängst die Transferpolitik von Borussia Dortmund. Auch wenn Hoeneß' Aussagen nicht überall auf Gegenliebe stießen, stimmt DFB-Rekordspieler Lothar Matthäus dem 68-Jährigen zu. 

Während es für die meistern Spieler "nur ganz wenige Dinge" gebe, "die geiler sind, als Mia-san-mia im Kragen stehen zu haben", zementiere der BVB mit seinem derzeitigen Handeln den Ruf als Durchgangsstation, so Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.

Zwar habe der BVB in den letzten zehn Jahren "unglaublich gut gearbeitet" und die Bundesliga könne froh sein, "eine solche zweite Kraft zu haben", zollt Matthäus den Schwarz-Gelben Respekt, schränkt jedoch ein: "Aber die Nummer eins wird man mit Ausstiegsklauseln für die besten Spieler nicht werden." 

"Ich bin aber der Meinung, dass der BVB dann eben härter sein müsste. Wenn ein Haaland die super Option hat, von Salzburg nach Dortmund zu wechseln und es zu dem Zeitpunkt weder ein Angebot von Bayern, Real, Barca oder City gibt, weil die eben einen bessere Neuner haben, dann soll er entweder ohne Klausel kommen oder gar nicht", konkretisiert Matthäus seine Kritik. Haaland entschied sich im Januar gegen die Offerten anderer Top-Klubs und für den BVB. Der 19-Jährige darf ab dem Sommer 2021 aber angeblich für eine fixe Ablöse von 75 Millionen Euro wechseln.

Ein Umstand, den Matthäus als klares Problem des Klubs identifiziert hat. Denn so werde verhindert, dass sich beim BVB "Sieger-Mentalität und Hierarchie-Struktur" entwickle.

Kritik am BVB weist Lücken auf

"So werden nie alle in der entscheidenden Phase ohne Wenn und Aber an einem Strang ziehen. Es reicht dann für einen Kampf mit den Bayern oder den Großen in Europa, aber ganz selten für einen großen Titel." Die DFB-Legende gesteht allerdings auch ein, dass er keinen Weg sehe, diesen Vorgang vom "heute auf morgen in Dortmund zu ändern".

Vollkommen Unrecht hat Matthäus mit seiner Kritik natürlich nicht, fraglich ist allerdings, ob sich die umworbenen Stars ohne Klauseln für einen Wechsel nach Dortmund entscheiden würden. Zumal der BVB in den vergangenen Jahren mit Ousmane Dembélé, Christian Pulisic und Pierre-Emerick Aubameyang Stars verloren hat, die nicht über Ausstiegsklauseln verfügten und viele Millionen in die Kasse spülten. 

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