01.10.2020 12:58 Uhr

Bundesliga: Bayern vor Ligastart schon großer Favorit vor Dortmund und Leipzig

Durch das Triple reichlich Rückenwind, erfolgreich vollzogener Umbruch, der ersehnte Transfer von Sané – die Favoritenrolle des FC Bayern München in der neuen Bundesligasaison scheint unvergleichbar.

Die Bayern haben in der letzten Saison eine Wandlung vollzogen, die ihnen nach dem 1-5 gegen Eintracht Frankfurt im Herbst 2019 niemand zugetraut hätte. Die offensive Ausrichtung, die sogar in den Schlussminuten des CL-Finales gegen PSG bei knappem Resultat mutig beibehalten wurde, imponierte durchweg. Dass die Bayern der große Favorit vor Dortmund und Leipzig sind, steht für die meisten Realisten außer Frage.

Bayern startet aus einer stärkeren Position als in den letzten Saisons
Bayern startet aus einer stärkeren Position als in den letzten Saisons

Aber Fußball wäre nicht Fußball, wenn er nicht die ein oder andere verrückte Geschichte schreiben würde. Wenn man es logisch betrachtet, wäre es nicht mal verrückt, wenn man mit Dortmund und Leipzig rechnen würde. Denn während die einen das immerwährende Jugendwunder sind und einen Top-Star nach dem anderen kreieren, haben die anderen einen besessenen Trainer.

Personal der Teams im Check

Das Personal der Teams ist der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Saison. In einigen Quellen zu Beginn der letzten Saison, als Kovac noch Cheftrainer war, hieß es, die wichtigste Verpflichtung der Bayern sei in Form des neuen Co-Trainers Flick erfolgt. Diese These erschien damals steil, hatte man schließlich für Verteidiger Hernández die Rekordsumme von 80 Millionen Euro berappt. Aber tatsächlich sollte Flick am Ende die prägende Person der Saison sein, während Favre sich immer wieder in Frage stellen lassen musste. Der Sportwettenannalyst MyProBet empfiehlt zur Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ergebnisses die Infos rund um die Trainer zu berücksichtigen. Auch sonst spielt in den Anleitungen des Anbieters das Personal der Teams und dessen Zusammenhalt eine große Rolle.

Trainer: Verschiedener könnten sie kaum sein

Die Trainer unterscheiden sich in Alter, Taktik und Charakter voneinander
Die Trainer unterscheiden sich in Alter, Taktik und Charakter voneinander

Der älteste erhält den Vortritt: Wir beginnen mit Lucien Favre, dem Trainer des BVB. Seit seinem Antritt beim BVB traten die erhofften Erfolge nicht ein. In den Gipfeltreffen gegen den FC Bayern München gab es des Öfteren deutliche Schlappen. Der Trainer hat einen Ruf als Taktiker, verhält sich zudem sehr ruhig. Eine ruhige Ausstrahlung kann von Vorteil sein, aber einige Personen sind der Auffassung, es beiße sich mit dem Spielercharakter des BVB zu sehr. Fakt ist, dass Favre mehrmals bewiesen hat, dass Erfolg unter ihm möglich ist. Es scheint jedoch in den letzten Saisons so gewesen zu sein, dass das Team immer zu früh gelobt wurde. Nach den ersten beiden Spieltagen der letzten Saison war nur Lob für Dortmund übrig. Auch wir läuteten nach dem Pokalsieg zu Beginn dieser Saison die Euphorie-Glocken.

Favres Hauptaufgabe wird es sein, die Euphorie im Kader richtig zu moderieren und – wo nötig – auch mal aus der Haut zu fahren. Taktisch kann er Leipzig und Bayern das Wasser reichen.

Zu Flick ist alles Wichtige schnell gesagt: Der Mann hielt sich fast zwanzig Jahre lang als Co-Trainer im Schatten. Er hat Wissen angereichert, Beziehungen zu Spielern geschaffen und Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt. In der letzten Saison blieb er anscheinend ohne Schwächen. Die Champions League und Bundesliga wurden nach der Corona-Pause dominiert. Sogar taktische Defizite, die gegen Lyon und Barcelona in den Partien der Champions League auftraten, beseitigte er fürs Finale rechtzeitig mit Bravour.

Flicks Hauptaufgabe wird es sein, die defensiven Risiken der offensiven Ausrichtung zu minimieren. Hier hat er sich in der letzten Saison nur bedingt flexibel gezeigt.

Der junge Trainer, der besessen ist: Julian Nagelsmann plante seine Karriere als Trainer nach dem Kreuzbandriss zu Beginn seiner Spielerkarriere akkurat durch. Er gab sich auf seinem bisherigen Werdegang keine Blöße. Wegbegleiter bezeichnen ihn als besessen vom Erfolg. Er soll zu Zeiten als Hoffenheims Jugendtrainer sogar innovative Konzepte erprobt haben, um mittels Software das Spiel seiner Mannschaft zu optimieren. Er holt aus seinen Teams bisher immer das Maximum heraus.

Nagelsmanns Herausforderung scheint die Qualität des verfügbaren Teams zu sein, die nach dem Abgang von Werner deutlich reduziert ist.

Kader: Eingeschränkte Möglichkeiten bei allen

Die aktuelle angespannte wirtschaftliche Lage und nach wie vor großteils leeren Stadien schränken die Vereine in den Transferaktivitäten ein. Am ehesten hat sich der BVB verstärkt:

  • Meunier (Rechtsverteidiger) von PSG – ablösefrei
  • Can (Defensiver Mittelfeldspieler) von Juve – Kauf nach Leihe
  • Jude Bellingam (Zentraler Mittelfeld; offensiver Außen) von Birmingham City – Kauf
  • Reinier (Offensives Mittelfeld) von Real Madrid C. F. – Leihe für zwei Jahre
  • Moukoko (Stürmer) aus der eigenen Jugend – Riesentalent

Dortmund hat sich so verstärkt, wie es ins eigene Konzept passt. Junge Spieler sind gekommen. Reiniers Wechsel für zwei Jahre macht nach den positiven Erfahrungen mit Hakimi aus den letzten beiden Saisons Sinn.

Demgegenüber stehen die Aktivitäten des FC Bayern München und des RB Leipzig, bei denen eher namhafte Abgänge als namhafte Zugänge auf dem Plan stehen. Leipzig musste Toptorjäger Werner verabschieden, Bayern den Wechsel von Edeltechniker Thiago verkraften. Bayern verfügt immerhin über reichlich Alternativen im zentralen Mittelfeld und hat sich offensiv mit Leroy Sané hochkarätig verstärkt. Leipzig hingegen wird mit geringeren personellen Mitteln als in der letzten Saison angreifen müssen.

Bewerten wir das Gesamtbild, so hat sich Dortmund gegenüber der letzten Saison verstärkt. Die Bayern haben dies in indirekter Weise auch getan, denn mit Goretzka und Davies sind neue Stars zum Vorschein getreten, während sich Sturmtalent Zirkzee als Backup für Lewandowski hervorgetan hat. Leipzig wiederum hat es am schwersten, weil eher eine Schwächung des Kaders eingetreten ist.

Knackpunkt Mentalität

Interessant ist, dass die direkten Duelle zwischen Bayern und Leipzig in der letzten Saison eng waren. Auch Dortmund schlug sich in den direkten Aufeinandertreffen teilweise gut. Wenn die Teams untereinander gleichwertig auftreten, können sie dies auch über die Saison hinweg tun. Was der entscheidende Aspekt sein und darüber entscheiden wird, ob Bayern wirklich ein großer Favorit mit deutlichem Vorsprung ist, sind scheinbar die Fragen, ob Dortmund sich insgesamt eine Siegermentalität aneignen wird und ob Nagelsmann seine Besessenheit und Unermüdlichkeit auf die Spieler übertragen kann. So ist eine mögliche Sichtweise. Unter diesem Blickpunkt kann die Saison den Fans sogar einiges an Spannung bieten.

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