07.10.2020 13:15 Uhr

Party, Alkohol, Frauen: Ärger mit der goldenen Generation

Englands Talente geraten immer wieder in die Schlagzeilen
Englands Talente geraten immer wieder in die Schlagzeilen

Englands goldene Generation um BVB-Star Jadon Sancho sorgt neben dem Platz für Wirbel. Teammanager Gareth Southgate steht vor der schweren Aufgabe, seine jungen Wilden in den Griff zu bekommen.

Feuchtfröhliche Überraschungspartys trotz Corona, unerlaubter Damenbesuch im Teamhotel oder Schlägereien mit anschließender Gefängnisstrafe: Die englischen Shootingstars um BVB-Profi Jadon Sancho haben in den vergangenen Wochen neben dem Platz mächtig für Wirbel gesorgt. Auch vor dem Länderspiel-Triple gegen Wales (Donnerstag), Belgien (Sonntag) und Dänemark (14. Oktober) muss sich Coach Gareth Southgate mit den Disziplinlosigkeiten seiner Supertalente herumschlagen.

Diesmal war es eine Geburtstagsfeier für Chelsea-Stürmer Tammy Abraham. 23 Jahre alt wurde der Teamkollege von Timo Werner und Kai Havertz, Grund genug für Sancho (20) und Abrahams Klubkollegen Ben Chilwell (23), am vergangenen Samstag eine Überraschungsparty zu organisieren. Wie die Sun berichtete, waren dabei allerdings die geltenden Corona-Regeln verletzt worden.

BVB-Star Sancho will "daraus lernen"

Etwa 20 statt der erlaubten sechs Personen waren bei der Party in London anwesend, Abstandsregeln wurden offenbar ignoriert. Sancho entschuldigte sich, auch mit Blick auf die zuletzt rasant steigenden Coronazahlen in England. Obwohl er nicht gewusst habe, "wie viele Menschen dort erscheinen würden", übernehme er "die volle Verantwortung" für sein Handeln: "Ich werde daraus lernen", schrieb der Dortmunder auf Instagram.

Als "Vorsichtsmaßnahme", wie der englische Verband mitteilte, durften Sancho, Abraham und Chilwell erst verspätet zu den Three Lions anreisen. Anders als Phil Foden (20/Manchester City) und Mason Greenwood (19/Manchester United). Das Duo hatte vor einem Monat mit unerlaubtem Damenbesuch nach dem Nations-League-Spiel gegen Island für einen Skandal gesorgt. Wieder waren die Corona-Regeln gebrochen worden. Southgate griff hart durch, schickte die beiden Jungprofis heim und verzichtete nun auf ihre Berufung in den 30-Mann-Kader.

"Junge Menschen machen Fehler"

"Wir müssen eine Botschaft vermitteln", begründete Southgate sein striktes Vorgehen, "an all unsere Spieler in jeder Altersklasse, dass wir so etwas in England nicht machen." Es gebe eine gewisse Arbeitskultur. Im November will der 50-Jährige aber wieder auf Foden und Greenwood vertrauen.

"Dann müssen wir die beiden Jungs rehabilitieren. Junge Menschen machen Fehler", sagte Southgate. Die Spieler hätten nun "genug gelitten". Wie ein strenger Vater versucht der Teammanager, seine jungen Wilden wieder in die Spur zu bekommen.

Das gilt auch für Harry Maguire. Der Kapitän von Manchester United war im August wegen Beteiligung an einem gewalttätigen Zwischenfall auf der Urlaubsinsel Mykonos zu 21 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Der teuerste Verteidiger der Welt stritt sämtliche Vorwürfe wie Körperverletzung oder versuchte Bestechung ab.

Southgate hatte Maguire damals aus dem Kader gestrichen, den 27-Jährigen jetzt aber wieder zurückgeholt. Über fehlendes Talent auf dem Fußballplatz dürfen sich die Engländer in den kommenden Jahren jedenfalls nicht beschweren - einzig den jugendlichen Leichtsinn seiner Stars muss Southgate noch in den Griff bekommen.

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