09.10.2020 07:10 Uhr

ManCity will Lösung für Talente-Klau durch deutsche Teams

Rabbi Matondo vom FC Schalke 04 (l.) und Jadon Sancho vom BVB spielten in der Jugend für Manchester City
Rabbi Matondo vom FC Schalke 04 (l.) und Jadon Sancho vom BVB spielten in der Jugend für Manchester City

Im Sommer 2017 entriss Borussia Dortmund einen gewissen Jadon Sancho aus den Reihen von Manchester City, zahlte lediglich eine Ausbildungsentschädigung von circa acht Millionen Euro. Der BVB sorgte damit für Unmut bei den Citizens, die ihr Juwel nicht ziehen lassen wollten. Den Engländern waren allerdings die Hände gebunden, da Sancho noch keinen Profi-Vertrag unterzeichnet hatte. Der Stachel des Coups sitzt immer noch, bei ManCity will man dem Talente-Klau nun einen Riegel vorschieben.

"Junge Spieler zu entwickeln, ist ein Problem", zitiert der "Mirror" ManCity-Manager Ferran Soriano. "B-Teams sind nicht erlaubt und so haben wir eine Entwicklungs-Lücke für Spieler, die 17 und 18 sind", konkretisiert der Spanier das Problem.

Während in Spanien B-Teams sogar in der zweiten Liga an den Start gehen und in Deutschland Zweitvertretungen immerhin in der 3. Liga am Profi-Spielbetrieb teilnehmen dürfen, fehlt in England diese Möglichkeit. Auf der Insel bleiben die besten U23-Teams in der so genannten U23 Premier League und die U18-Teams in der U18 Premier League unter sich.

Die Talente "finden nicht den richtigen Platz, um sich zu entwickeln und werden und von den deutschen Teams weggenommen, die sie uns dann für das zehnfache des gezahlten Preises wieder anbieten", so Ferran weiter. "Das ist schlecht, etwas, das wir lösen müssen."  

Worten müssten Taten folgen

Dass Sancho die bessere Perspektive beim BVB zum Wechsel trieb ist kein Geheimnis, besonders bitter für City ist allerdings die irre Entwicklung des Flügelstürmers, der inzwischen für 120 Millionen Euro gehandelt wird. Der 20-Jährige ist allerdings nicht der einzige City-Akteur, der England zuletzt jung verließ, um seine Chance im Ausland zu suchen. Der FC Schalke sicherte sich Rabbi Matondo, Noah Ohio ging zu RB Leipzig und Jamie Bynoe-Gittens schloss sich unlängst dem BVB an.

Eine Chance sieht Ferran ausgerechnet in der Corona-Krise, die der Anstoß dafür sein könnte, die Situation zu bessern. Erste Erkenntnisse legen allerdings nicht nahe, dass in der Premier League so schnell ein Umdenken stattfindet.

Während die finanziellen Einbußen bei den Teams der deutschen Bundesliga zu einen sehr zurückhaltenden Verhalten auf dem Transfermarkt geführt hat, schlugen die Größen des englischen Oberhauses wieder einmal kräftig zu. Allein Manchester City investierte circa 160 Millionen Euro in neue Spieler.

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