18.10.2020 11:32 Uhr

Müller und Lewandowski bringen den FC Bayern wieder auf Kurs

Robert Lewandowski und Thomas Müller führten den FC Bayern zum Sieg
Robert Lewandowski und Thomas Müller führten den FC Bayern zum Sieg

Die Münchner Tormaschine funktioniert. Vor allem Thomas Müller befindet sich in bestechender Form - und harmoniert vor den anstrengenden Wochen bestens mit Robert Lewandowski.

Thomas Müller begegnete der naheliegenden "N-Frage" äußerst diplomatisch. Müsste der so formstarke Leader des Triple-Gewinners Bayern München für die anstehende EM nicht zwingend in die Nationalmannschaft zurückkehren? "Dass ich mich in einer guten Verfassung befinde, sieht jeder", erwiderte Müller cool: "Aber viel mehr Worte brauchen wir darüber nicht verlieren."

Lieber wollte der herausragende Doppeltorschütze der Bayern über das 4:1 (3:0) bei Aufsteiger Arminia Bielefeld sprechen. Auf der Alm bewies der im DFB-Team ausgebootete Ex-Weltmeister am Samstagabend einmal mehr seine Klasse - und die Münchner zeigten, dass sie in der Bundesliga nach ihrem Ausrutscher in Hoffenheim zurück in der Spur sind.

"Wir wollten heute wieder etwas mehr an die Hundert Prozent rangehen, die uns im Sommer ausgezeichnet haben. Das ist uns gelungen", analysierte Müller im "ZDF" zufrieden. Trainer Hansi Flick hielt für Müller ein seltenes Sonderlob bereit: "Thomas war mit Robert Lewandowski heute unser wichtigster Mann. Es ist einfach klasse, wie er die Räume sieht."

Nicht nur die Bayern stellten durch ihre bereits 17 Treffer nach vier Spielen den Startrekord von Borussia Mönchengladbach ein (1967/68). Auch Müller sicherte sich einen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Durch seine Vorlage zum zwischenzeitlichen 3:0 durch den mindestens genauso heraus stechenden Lewandowski hat er nun 150 Bundesliga-Assists auf dem Konto, so viele wie kein anderer seit Beginn der Datenerfassung 1988/89.

Zunächst aber traf Müller selbst (8.) und legte später nach (51.). Lewandowski, der auch Müller bei dessen Führung stark bediente, vollendete mit seinen Saisontoren sechs (25.) und sieben (45.+1) seine persönliche Sammlung. Der Pole hat nun gegen alle aktuellen Bundesligisten getroffen.

Dass Corentin Tolisso wegen einer Notbremse (76.) die Rote Karte sah, war "blöd" (O-Ton Flick) und einer von zwei Schönheitsfehlern. Denn auch der Ehrentreffer durch Arminias stärksten Spieler Ritsu Doan (58.) offenbarte einige Lücken in der manchmal zu sorglosen Bayern-Abwehr, die in dieser Saison bereits acht Gegentore zuließ.

Müller kann Beschwerden wegen hoher Belastung nicht nachvollziehen

Am Mittwoch (21:00 Uhr) beim Champions-League-Auftakt gegen Atlético Madrid dürfte eine weitaus größere Herausforderung auf die Münchner Defensive zukommen. Angesichts von sechs Spielen innerhalb von 18 Tagen will Flick die gesamte Breite seines Kaders ausreizen, offensiv dürfte dem immer besser harmonierenden Duo Müller/Lewandowski eine Schlüsselrolle zukommen.

Von einer zu großen Belastung möchte Müller derweil nichts wissen. "Ich erinnere mich an die Zeit zurück, lang, lang ist's her, als ich Nationalspieler war, von September bis Weihnachten hatten wir durchgehend englische Wochen", sagte der 31-Jährige, der die vielen Spiele als "einen gewissen Reiz" versteht: "Ich kann die Beschwerden wegen der Corona-Geschichte nicht nachvollziehen."

Die Nachfragen zum Thema DFB-Team dürften ihn hingegen kaum überraschen, er ist sie längst gewohnt. Mehrere Experten, allen voran Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, forderten zuletzt eine Rolle rückwärts von Bundestrainer Joachim Löw, der das Trio Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng einige Monate nach dem WM-Debakel aus seinem Team gestrichen hatte.

Müller lässt das kalt, zumindest äußerlich. "Das lassen wir schön ruhig angehen und schauen, was passiert", sagte er.

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