19.10.2020 11:28 Uhr

Tatar prophezeit Salzburg eine "zähe Angelegenheit"

Alfred Tatar und Rashid Rachimov waren auch bei der Admira ein Trainerteam
Alfred Tatar und Rashid Rachimov waren auch bei der Admira ein Trainerteam

Vor eine guten Jahrzehnt war Alfred Tatar bei Lokomotiv Moskau Co-Trainer von Rashid Rachimov. Noch heute sich beide in Kontakt, weshalb der nunmehrige TV-Experte einiges über Red Bull Salzburgs Auftaktgegner in der Champions League zu erzählen weiß.

Wenn Serienmeister Red Bull Salzburg am Mittwoch (18:55 Uhr) zum Auftakt der Champions League Lokomotiv Moskau empfängt, wird einer ganz genau hinschauen: Alfred Tatar, aktueller "Sky"-Experte, betreute den Topklub als Co-Trainer von Rashid Rachimov von 2008 bis 2009 und hat nach wie vor einen "heißen Draht" in die russische Hauptstadt. Tatar erwartet eine "zähe Angelegenheit" für die "Bullen".

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"Meine einzige Trainerstation bei einem relevanten Verein, aber leider ohne Erfolg", urteilte Tatar mit viel Selbstironie über das Lok-Engagement, das nach Platz sieben in der Saison 2008 im Jahr darauf nach den ersten sechs Runden verfrüht endete. "Wir haben etwas Fundamentales übersehen: Beim Zusammenbau der Mannschaft waren einige 'Altlasten' nicht wegzukriegen, und unser Konzept war dann vielleicht auch nicht ganz das richtige", erinnerte sich Tatar.

Zusammen mit den hohen Erwartungshaltungen sei sich das dann nicht mehr ausgegangen. Dennoch: "Ich erinnere mich gerne an Lok", sagte Tatar, "von den Möglichkeiten her war es ein Paradies für Trainer". Daran dürfte sich in den vergangenen Jahren nichts geändert haben, auch wenn mit dem 41-jährigen Serben Marko Nikolić (unter anderem Partizan Belgrad und FC Fehérvár) derzeit ein international recht unbekannter Mann an der Seitenlinie steht.

So schätzt Alfred Tatar Salzburgs CL-Gegner Lok Moskau ein

Tatar, einst auch Chefcoach der SV Ried, der Vienna und des SV Mattersburg, ist nach wie vor nicht nur mit Loks Tormanntrainer in Kontakt, sondern auch mit Rachimov. Der übernahm am 11. Oktober das Ruder bei Ufa und unterlag just in seinem ersten Spiel am vergangenen Samstag bei seinem Ex-Klub mit 0:1. Tatar zeigte sich von Lok, das nach elf Runden nur drei Punkte hinter Leader Zenit St. Petersburg an vierter Stelle liegt und dabei nur sieben Gegentore kassiert hat, durchaus beeindruckt: "Eine routinierte Truppe mit einem gewissen Alter und Niveau, ohne ausgesprochenen Star. Diszipliniert, organisiert und athletisch-kämpferisch", fasste er zusammen.

Im Gegensatz zu Salzburg pflege Lok mit seiner flachen 4-4-2-Formation egal ob zuhause oder in der Fremde kein Angriffs-, sondern ein Mittelfeldpressing. "Dort versuchen sie, Räume zu schließen. Und wenn es schnell geht, kann es auch für Salzburg problematisch werden", sagte Tatar, der nicht zuletzt die beiden Flügel Anton Miranchuk und Vladislav Ignatiev hervorhob - auch wenn Letzterer gegen Ufa wegen entzündeter Achillessehne fehlte.

Dazu kämen mit Fedor Smolov oder dem erst vor zwei Wochen vom FC Porto geholten Zé Luís starke Stürmer sowie der routinierte Pole Grzegorz Krychowiak als "Um und Auf" im Mittelfeld. Schwächen ortete Tatar in der zentralen Verteidigung, wo mit dem Brasilianer Murilo und Kroatiens Vizeweltmeister Vedran Ćorluka zwei "große und relativ steife" Kicker das Kommando führen.

"Es wird eine zähe Angelegenheit, das Durchkommen wird schwierig", prophezeite Tatar, der sich einen Salzburger 1:0-Sieg erwartet. Ein 4-2-2-2 mit zentral orientierten Dominik Szoboszlai und Masaya Okugawa ist für Tatar die Waffe der Wahl, um in die Zwischenlinienraum zu kommen und von dort den letzten Weg zum Tor zu suchen. Zlatko Junuzović könnte als "Spieler, der das Tempo bestimmen kann", zum entscheidenden Faktor werden. "Das ist das Thema dieses Spiels: Tempo machen oder Tempo herausnehmen."

apa

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