25.10.2020 12:31 Uhr

Akanjis großer Auftritt: Der Derbyheld aus der Quarantäne

Manuel Akanji feiert seinen Treffer gegen den FC Schalke
Manuel Akanji feiert seinen Treffer gegen den FC Schalke

Manuel Akanji kam frisch aus der Corona-Quarantäne und wurde zum Debyhelden. Anschließend blickte er nachdenklich zurück auf schwierige Tage.

Der Derbyheld, der aus der Quarantäne kam, blickte nachdenklich zurück. "Es war eine schwere Zeit", sagte Manuel Akanji nach dem 3:0 (0:0) mit Borussia Dortmund gegen Schalke 04, dann lächelte er aber glücklich: "Es ist schön, ein Tor zu schießen und der Mannschaft zu helfen."

Und es ist alles andere als selbstverständlich: Einerseits kommt es selten vor, dass der Innenverteidiger aus der Schweiz überhaupt mal den Weg ins Netz findet: Sein erstes von nun stolzen zwei Bundesliga-Toren war am 29. November 2018 beim 7:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Und dann im Derby! Zudem und viel bedeutsamer - gerade erst hatte Akanji eine Corona-Erkrankung überstanden.

Wie es ihm dabei ergangen war, schilderte er in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal Watson, die am Spieltag erschien. Es begann mit "Angst" und mulmigen Gefühlen: "Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, was da gesundheitlich auf mich zukommt."

Bei der Nationalmannschaft war er getestet worden, vor dem Spiel gegen Deutschland. Der 25-Jährige saß im Hotel fest, bis er mit dem Mietwagen nach Dortmund fahren durfte, um sich alleine in Isolation zu begeben. "Meine Frau Melanie und mein Sohn Aayden blieben in der Schweiz, um sich nicht anzustecken. Nun saß ich in unserer Wohnung und musste mich fragen, wie ich mir die nächsten zwei Wochen die Zeit vertreibe."

Akanjio froh: Milder Verlauf nach COVID-19-Infektion

Immerhin ging es ihm bis auf Erkältungssymptome und allgemeine Mattheit "nie wirklich schlecht", doch es war eine Herausforderung. "Man wacht irgendwann auf, hat eigentlich genügend geschlafen und ist dennoch müde", schrieb Akanji. Der Fernseher half, die Spielkonsole, die Videotelefonie: Manuel Akanji durchlebte, was viele andere auch erlebt haben oder leider noch erleben werden, nur mit bester Fitness-Betreuung und einem Koch, der das Essen liefert. "Das schätze ich wahnsinnig, diese Privilegien hat beileibe nicht jeder", sagte er.

"Akanji ist zu Hause Rad gefahren und war auf dem Laufband", berichtete Trainer Lucien Favre, dem eine Diskussion über Mentalität und seinen Job auch dank seines Landsmannes vorerst erspart bleibt. "Wir sind zufrieden, dass er wieder da ist." Auch die Familie ist inzwischen wieder glücklich vereint.

Die überzeugende Leistung im 157. Pflichtspielderby beschert dem BVB wieder etwas mehr Ruhe - bis zur nächsten unnötigen Niederlage wie in dieser Saison bereits in Augsburg (0:2) und bei Lazio Rom (1:3). Wann immer Favre unter Druck zu geraten drohte, hat er sich in den vergangenen Jahren gerettet.

"Das war genau die richtige Antwort", betonte Akanji, die Mannschaft setzte die eindringliche Forderung der Klubführung nach einer Reaktion um. Und er selbst wurde zum Derbyhelden, der aus der Quarantäne kam.

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