25.10.2020 16:23 Uhr

Hamann zählt Reus an: "Dortmund ist ohne ihn stärker"

Marco Reus (l.) wurde beim Derby gegen Schalke eingewechselt
Marco Reus (l.) wurde beim Derby gegen Schalke eingewechselt

Beim ungefährdeten 3:0-Erfolg im Revierderby gegen den FC Schalke 04 kam Marco Reus von Borussia Dortmund nur eine Nebenrollte zuteil. Der BVB-Kapitän wurde erst in der 77. Minute eingewechselt, als die Partie längst vorentschieden war.

Dass Reus nur noch als Ergänzungsspieler von der Bank gebracht wird und seinen Stammplatz auch langfristig verloren haben könnte, scheint mittlerweile ein realistisches Szenario für den weiteren Verlauf der Bundesliga-Saison zu sein. 

Davon geht auch der ehemalige Nationalspieler und heutige TV-Experte Dietmar Hamann aus. Hamann kritisierte den 31-Jährigen scharf und sieht Reus künftig regelmäßig auf der Bank sitzen: "Ich glaube, dass die Dortmunder im Moment ohne ihn stärker sind. Das hängt auch damit zusammen, dass Reyna in guter Form ist. Dass Haaland in sehr guter Form ist, Brandt hat ordentlich gespielt und mit Sancho haben sie einen überragenden Spieler."

Reus fiel zwischen Februar und August mit einer hartnäckigen Sehnenverletzung im Adduktorenbereich aus, kämpfte sich erst im Spätsommer wieder zurück. Er bestritt seit dem acht Pflichtspiele für die Schwarz-Gelben, davon fünf als Einwechselspieler. 

Sollte Reus künftig tatsächlich seinen einstigen Stammplatz unter Cheftrainer Lucien Favre verlieren, droht dem BVB noch ganz neues Ungemach, vermutet Hamann: "Sie werden früher oder später ein Problem mit ihm bekommen, wenn er mal länger nicht in der Startaufstellung steht", so der 47-Jährige.

Hamann begründete das mit Reus' Status als Mannschaftskapitän, der dann bedenklich bröckeln dürfte. "Ich habe nicht verstanden, warum man ihm im Sommer nicht die Kapitänsbinde abgenommen hat", so der langjährige England-Legionär, der als Alternative für das Kapitänsamt beim BVB jemand anderes im Sinn hat: "Du hast mit Hummels einen brillanten Leader, der in der Vergangenheit gezeigt hat, dass er Mannschaften führen kann. Dass er Führungs-Qualitäten hat, dass er das Wort ergreifen kann, dass er Leute mitreißen kann."

Bisher hatten sich bei Borussia sowohl die Teamkollegen von Marco Reus als auch die Verantwortlichen um Cheftrainer Lucien Favre und Sportdirektor Michael Zorc noch stets hinter den Ur-Dortmunder gestellt. 

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