09.11.2020 17:35 Uhr

"Mull": Deshalb kam es zum Bruch mit Pep

Zwischen Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Pep Guardiola kam es zum Zoff
Zwischen Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Pep Guardiola kam es zum Zoff

Sowohl beim FC Bayern als auch in der deutschen Nationalmannschaft war Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt über viele Jahrzehnte der Arzt, dem sich die Stars anvertrauten. Mit Pep Guardiola aber kam es in München bekannterweise zum großen Krach - weil der Katalane nicht auf den Mediziner hören wollte.

"Wir konnten nicht miteinander", beschrieb Müller-Wohlfahrt sein Verhältnis mit Pep Guardiola im "Bild"-Interview kurz und knapp. Der Star-Trainer habe sich "in meine Kompetenzen eingemischt", erinnerte sich der Arzt an den Auslöser für den Zoff zwischen ihm und dem Katalanen: "Ich weiß aber selbst, was ich bei Verletzungen zu tun habe."

Er habe in seiner Karriere oft Entscheidungen treffen müssen, die Trainer nicht gefallen haben, sagte Müller-Wolfahrt. Alle Trainer hätten diese Entscheidungen jedoch akzeptiert - nur Pep Guardiola nicht. Daher sah sich der heute 78-Jährige dazu gezwungen, seinen Job als Mannschaftsarzt beim FC Bayern hinzuwerfen. 

"Leider war Uli Hoeneß zu dieser Zeit, als ich ihn so dringend gebraucht hätte, nicht da", erinnerte sich der Star-Mediziner: "Uli hatte die Autorität zu sagen: Pep, lass den Mull in Ruhe arbeiten, er hat nie eine Fehlentscheidung getroffen."

Guardiola "wusste alles besser"

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Müller-Wohlfahrt kritisch über Guardiola äußert. Schon in seiner Biografie griff der Doc den Coach scharf an. "Er wusste alles besser: Fünf Minuten Aufwärmen im Schnelldurchlauf, das musste reichen. Doch das konnte nicht gut gehen", schrieb Müller-Wohlfahrt: "Ich konnte nicht begreifen, dass ein Trainer, der so viele Lebensjahre zählte wie ich Berufsjahre bei den Bayern, mir und meiner Erfahrung keinerlei Gehör schenkte."

Der endgültige Bruch zwischen ihm und dem heutigen ManCity-Trainer folgte nach einem Champions-League-Spiel gegen den FC Porto, das die Bayern mit 1:3 verloren. "Ich sei schuld am körperlichen Zustand der Spieler und letztlich an der Niederlage. Es könne nicht sein, dass die Verletzungen bei uns sechs Wochen dauerten und in Spanien nur 14 Tage", soll Guardiola dem damaligen Mannschaftsarzt der Münchner an den Kopf geworfen haben. Wenige Tage nach diesem Disput kam es zur Trennung. 

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten