15.11.2020 14:56 Uhr

Kehrtwende: Norwegen bastelt an Notelf

Lars Lagerbäck auf Spielersuche
Lars Lagerbäck auf Spielersuche

Nach der coronabedingten Absage des Länderspiels seiner Nationalmannschaft in Rumänien hofft der Norwegische Fußball-Verband (NFF) weiter auf die Austragung der Nations-League-Partie am kommenden Mittwoch in Österreich.

Notfalls mit einer Not-Elf. Die im Ausland engagierten Spieler wie Borussia Dortmunds Stürmer Erling Håland dürfen Norwegen verlassen und sich einen Quarantäne-Ort suchen. Das teilte die NFF am Sonntag in Oslo mit.

>> Liveticker: Österreich gegen Norwegen

Wegen eines positiven Corona-Befundes bei Omar Elabdellaoui aus dem norwegischen Team hatte die UEFA das für den (heutigen) Sonntag geplante Spiel in Bukarest abgesagt. Zunächst hieß es von den norwegischen Gesundheitsbehörden, die gesamte Mannschaft müsste in Norwegen zehn Tage lang in Quarantäne.

Nur Elabdellaoui isoliert

Am Sonntag folgte eine Kehrtwende, zumal alle weiteren Tests negativ ausgefallen waren. Der Nachrichtenagentur NTB zufolge ordnete die örtliche Gesundheitsbehörde an, dass nur der in der Türkei für Galatasaray spielende Elabdellaoui in Oslo isoliert bleiben müsse. Die anderen dürfen abreisen

Der norwegische Verband bemüht sich indessen darum, eine Elf für das Länderspiel gegen Österreich aufzustellen. "Wir arbeiten an einem alternativen Team, ja, aber wir sind nicht sicher, ob wir das zusammenbekommen", teilte Verbandssprecher Christer Madsen der Nachrichtenagentur Reuters via Textnachricht mit. Dazu müssen Spieler gefunden werden, die nicht im eigentlichen Kader aufschienen.

Keine Ausnahme für Kicker

Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg will für das Fußballteam keine Ausnahme in Bezug auf Quarantänebestimmungen machen. "Die Nationalmannschaft ist in Quarantäne, und da sind wir streng. Es ist der Eckpfeiler der Maßnahmen, die bedeuten, dass wir nicht so stark wie andere Länder herunterfahren mussten", erklärte Solberg. "Wenn wir der Nationalmannschaft eine Ausnahme gewährt hätten, wäre der Druck in allen anderen Bereichen gestiegen."

Die norwegischen Corona-Bestimmungen besagten, dass "Personen, die sich in Quarantäne befinden, ausnahmsweise öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen, um an einen geeigneten Quarantäneort zu gelangen". Einige Spieler reagierten auf das Chaos mit Unverständnis: "Jetzt reisen wir morgen mit dem Linienflug nach Hause. Das akzeptieren die norwegischen Behörden, sagen aber gleichzeitig "Nein", wenn wir getrennt von allen anderen mit einem Charterflug nach Rumänien reisen wollen", sagten Stefan Johansen, Martin Ødegaard und Joshua King.

apa

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