23.11.2020 12:22 Uhr

"Keine Überraschung": Streich ruft Abstiegskampf aus

Für Christian Streich und den SC Freiburg geht es um den Klassenerhalt
Für Christian Streich und den SC Freiburg geht es um den Klassenerhalt

Nach dem siebten Spiel ohne Sieg geht es für Trainer Christian Streich nur noch um den Klassenerhalt beim SC Freiburg.

Der zerknirschte Christian Streich stellte sich die Frage gleich selbst. "Was das bedeutet?", sagte der Trainer des SC Freiburg über die Zukunftsaussichten nach dem 1:3 (0:3) gegen den FSV Mainz 05: "Das bedeutet, dass wir alles dafür tun müssen, um in der Liga zu bleiben. Aber das ist ja keine Überraschung für Freiburg."

Im Anschluss an die schwache Vorstellung gegen das bisherige Schlusslicht der Fußball-Bundesliga war es also mal wieder soweit. Streich lamentierte in stereotyper Tonlage über die schlechte Lage bei seinem Klub und kombinierte seinen Missmut mit Kritik an den jüngsten Schiedsrichter-Entscheidungen.

Nach neun Jahren an der Seitenlinie des SC wissen die Beobachter des mittlerweile 55-Jährigen ganz genau, was dieses wiederkehrende Verhalten bedeutet: Es steht wirklich schlecht um den Sport-Club.

Tatsächlich ließ der chancenlose Auftritt gegen die Mainzer nur wenig Platz für Optimismus. Als die Gastgeber nach einer Stunde langsam auf Augenhöhe agierten, lagen sie durch den Hattrick von SC-Schreck Jean-Philippe Mateta (2./34./40.), der im April 2019 schon einmal einen Dreierpack gegen Freiburg geschnürt hatte, bereits aussichtslos zurück.

Das vierte Saisontor von Nils Petersen (63.) änderte nichts mehr daran, dass die Freiburger nach dem Auftaktsieg beim VfB Stuttgart (3:2) in sieben Partien ohne Sieg nur drei Zähler geholt haben. "Das ist schon ernüchternd", gab Petersen zu Protokoll: "Denn jetzt stellt man sich schon die Frage, gegen wen man denn überhaupt noch Punkte holen soll."

Diese Frage stellt sich auch Streich. Schließlich kennt der Coach den Rhythmus, dem sein Klub unterworfen ist. Auf eine gute Saison - wie die zurückliegende mit Rang acht - folgt im Breisgau aufgrund des obligatorischen Abgangs von Leistungsträgern meist eine schlechte. 2012/13 war es Platz fünf, 2016/17 Rang sieben - es folgten jeweils Spielzeiten, in denen der SC nur mit Müh und Not die Klasse halten konnte.

Streich vermisst Robin Koch

"Wir müssen für diese Saison alles vergessen, was in der vergangenen Saison war", äußerte Streich, der unter anderem ohne die abgewanderten Nationalspieler Robin Koch und Luca Waldschmidt auskommen muss: "Gerade bei der Körperlichkeit waren wir noch nie besonders stark. Und in diesem Bereich können wir einen Robin Koch nicht ersetzen."

Auch ein weiteres Probleme hat Streich ausgemacht. "Insgesamt sind wir nicht torgefährlich genug", kommentierte der Trainer die magere Ausbeute von neun Treffern nach acht Spieltagen: "Nils trifft, aber drumherum sind wir nicht zielstrebig genug. Wir probieren, es im Training zu üben - und hoffen, dass es in Zukunft besser funktioniert."

Andernfalls droht tatsächlich der erste Abstieg seit 2015 - und das dürfte Streichs Missmut noch steigern.

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