02.12.2020 12:34 Uhr

Neuer BVB-Berater kritisiert Diskussion um Favre

Jan-Henrik Gruszecki beginnt zum neuen Jahr eine Tätigkeit beim BVB
Jan-Henrik Gruszecki beginnt zum neuen Jahr eine Tätigkeit beim BVB

Der frühere BVB-Ultra Jan-Henrik Gruszecki wird zum 1. Januar 2021 Leiter der Stabsstelle Strategie und Kultur bei Borussia Dortmund und berät somit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in Zukunftsfragen. Bevor er seinen Dienst antritt, äußerte sich Gruszecki nun zur immer wiederkehrenden Diskussion um Trainer Lucien Favre.

"Der BVB hat wahrscheinlich den zweitbesten Kader der Bundesliga. Aber irgendwie wird immer davon ausgegangen, dass der BVB 32 Bundesliga-Spiele gewinnt - wenn mal ein Spiel nicht gewonnen wird, macht der Trainer gleich alles falsch -  und eigentlich wird die Meisterschaft in den Spielen gegen Bayern entschieden", führte der Mitbegründer der Ultra-Gruppierung "The Unity" in der "Sport1"-Sendung "WNTT" aus und machte klar: "Nein, es ist eben nicht so."

Auch, wenn der "Kader des BVB besser ist als der des 1. FC Köln", gebe es in der Bundesliga "keinen Automatismus". Es habe sich "irgendwie eingeschlichen, dass man keine anderen Spiele mehr verlieren darf, weil sich der Wettbewerb in der Bundesliga so monopolisiert hat", so Gruszecki weiter. Diese Monopolisierung sei "eines der größten Probleme der Bundesliga".

"Völlig normal, dass der FC Bayern deutlich mehr Punkte holt als der BVB"

Zweifelsfrei sei die Leistung der Borussia gegen Köln nicht gut gewesen. Die Dortmunder machten einen "zu selbstsicheren" Eindruck und hatten geglaubt, die Partie - ähnlich wie beim 5:2 gegen Hertha BSC - in der zweiten Halbzeit locker drehen zu können.

Die Kritik an Lucien Favre ist laut Gruszecki aber nicht angebracht. "Jetzt zu überlegen, was in der nächsten Saison wäre, das ist Quatsch. Man sollte jetzt nicht, weil man gegen Köln verliert, eine Trainer-Diskussion führen." 

Zudem sei es aufgrund des Etats "völlig normal, dass der FC Bayern deutlich mehr Punkte holt als der BVB. Wenn es anders ist, ist es eine Riesen-Sensation."

Der 36 Jahre alte Gruszecki ist in der aktiven Dortmunder Fan-Szene ein bekanntes Gesicht, fungierte etwa als Sprecher des "Bündnis Südtribüne" sowie mehrerer Fan-Kampagnen, so zum Beispiel "Kein Zwanni für 'nen Steher!".

Zudem arbeitete er an der Produktion des Dokumentarfilms "Am Borsigplatz geboren - Franz Jacobi und die Wiege des BVB" mit, der die Gründung des Revierklubs thematisiert.

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