08.12.2020 08:52 Uhr

Freund attackiert Löw: "Durchschnittlicher Trainer"

Ex-BVB-Profi Steffen Freund kritisiert Joachim Löw
Ex-BVB-Profi Steffen Freund kritisiert Joachim Löw

Der frühere Nationalspieler und langjährige BVB-Profi Steffen Freund hat nach dem umstrittenen PK-Auftritt von Joachim Löw harsche Kritik am Bundestrainer geübt.

"Ich glaube, dass es in Deutschland eine Gesamtsituation gibt, in der man spürt: Unser Weltmeistertrainer ist nur ein durchschnittlicher Trainer", sagte Freund im Fußball-Talk "100 % Bundesliga - Fußball bei NITRO".

Löw selbst habe nicht erkannt, "dass es auch um seine Position ging", ergänzte der 50-Jährige. "Wenn ich nach dem 0:6 gegen Spanien als Trainer sage, dass alles schief läuft, dann muss ich mich doch auch fragen, warum. Dann muss ich spüren, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche."

Zwischen den DFB-Stars und ihrem Coach stimme es nicht mehr, so Freund. Zudem werde "die Nationalmannschaft nicht mehr geliebt", der Bundestrainer sowie der gesamte DFB erreichten die Fans nicht mehr.

Der Europameister von 1996 ergänzte, Löw sei mit dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland sowie den mageren Darbietungen des DFB-Teams in der Nations League "sportlich gescheitert". 

"Es gab mehrere Möglichkeiten, den Bundestrainer zu entlassen. Oder solche, bei denen er von sich aus hätte gehen können", analysierte Freund.

Steffen Freund: "Dann ist die bessere Lösung, ihn zu entlassen"

Freund hatte Löw bereits unmittelbar nach dem 0:6-Debakel in Spanien Ende November angezählt. "Die Trainer auf höchstem Niveau sehen heute, dass taktisch etwas nicht läuft und stellen um. Dreier-, Vierer-, Fünferkette - da muss man flexibel sein. Das können die deutschen Nationalspieler, aber unter Löw rufen sie es nicht mehr konstant ab", sagte der ehemalige Defensivspieler damals.

Das Problem sei zudem, dass Löw das Leistungsprinzip abgeschafft habe, woraus resultiere, dass es keine Führungsspieler im DFB-Team mehr gebe. "Wenn ich das als Trainer möchte, lade ich die Weltmeister natürlich irgendwann nicht mehr ein", so Freund weiter.

Die geschassten Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels würden dem DFB-Team zwar fehlen, aber das Trio jetzt zurückholen, sei für Löw "gar nicht möglich", so Freund. 

"Dann ist er ja doppelt gescheitert. Erstens die Spieler zu früh auszusortieren und jetzt wieder zurückzuholen", stellte der Ex-Profi klar. "Dann ist die bessere Lösung, ihn zu entlassen. Ich glaube, da sind wir uns alle einig."

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