14.12.2020 09:01 Uhr

Der WAC ist im "Flow" und blickt nach oben

Die Wolfsberger setzten sich nach dem EL-Erfolg auch gegen die Austria durch
Die Wolfsberger setzten sich nach dem EL-Erfolg auch gegen die Austria durch

Der WAC hat vor der mit Spannung erwarteten Europa-League-Auslosung in der Bundesliga nachzulegen vermocht. Michael Liendls später Elfertreffer beim 3:2 gegen eine immer mehr im sportlichen Elend versinkende Austria bescherte den laut Trainer Ferdinand Feldhofer im "Flow" befindlichen Wolfsbergern die Aussicht auf den so wichtigen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Bei den Wienern ist indes mehr und mehr Feuer am Dach.

>> Spielbericht: Wolfsberger AC gegen Austria Wien 

Die Favoritner sind dort angelangt, wo sie Peter Stöger bei seiner Zielsetzung zu Saisonbeginn gar nicht haben wollte: Tief in der Negativspirale. Sieben Runden sieglos ist die verjüngte Mannschaft, der Blick auf die Tabelle ist kein entspannter. Fünf Zähler fehlen der sportlich wie finanziell schwer angeschlagenen Austria auf den Sechsten St. Pölten, Schlusslicht Admira ist hingegen nur drei Zähler entfernt. Der Sprung in die Meistergruppe scheint aktuell ein unrealistisches Unterfangen.

Ärger bei Peter Stöger über dieselben Fehler

"Wir sind unten drin und brauchen jeden Punkt", beschönigte Alexander Grünwald nichts. Der Austria-Kapitän wollte aber betont wissen, dass es bei seinem Team nicht am Willen scheitert. "Wir hauen rein, probieren alles. Da ist es sehr enttäuschend, wenn jede Woche das Ergebnis nicht stimmt", sagte der im Lavanttal wieder aufgebotene Routinier. Grünwald sah auch die vergebenen Chancen als Knackpunkt. "Die musst du einfach reinhauen."

So vergab Christoph Monschein in der 80. Minute völlig frei vor WAC-Torhüter Alexander Kofler die Riesenchance auf das 3:2. Der seiner Form seit Monaten nachlaufende Angreifer bleibt mit vier Toren bester Torschütze der Austria, drei davon hat er aber per Elfer erzielt. Ein violetter Hoffnungsschimmer ist Alon Turgeman. Der lange verletzt ausgefallene Israeli versprühte Torgefahr und brachte die Gäste in der ersten Minute auch in Führung. Nach einer Stunde war er mit seinen Kräften aber am Ende.

In der Abwehr leiteten wiederum Unkonzentriertheiten die Gegentore ein. Trainer Peter Stöger wirkte ein wenig sauer. "Es passieren Dinge, die wir seit Wochen besprechen. Trotzdem passieren sie uns. Das ist ein Muster, das sich durchzieht", sagte er auf Sky. Torhüter Patrick Pentz, seit Wochen Austrias Bester, betonte: "Wir müssen extrem kritisch sein mit uns selbst. So kann es nicht weitergehen, das wissen wir eh alle." Nächsten Sonntag winkt beim Start in die Rückrunde im Heimspiel gegen den LASK jedoch bereits der nächste Rückschlag.

"Wir sind im Flow"

Der WAC gastiert im letzten Ligaspiel des Jahres in Salzburg. Die bei einem Spiel weniger zwei Punkte hinter St. Pölten liegenden Wolfsberger wollen zumindest den Anschluss an die Top Sechs wahren, nachdem ihr Herbst national nicht ganz nach Wunsch verlaufen ist. Nach dem ersten Heimsieg der Saison über die Austria herrschte ein wenig Erleichterung. "Die Partien braucht es, um es in der Meisterschaft herumzureißen", sagte Rechtsverteidiger Michael Novak.

Am Montag stand der Blick nach Nyon auf dem Programm, wo das Sechzehntelfinale der Europa League ausgelost wurde. Am Mittwoch geht es für die Wolfsberger im Cup-Achtelfinale gegen Zweitligist Amstetten weiter. An Energie soll es den Lavanttalern im Jahresfinish nicht mangeln. "Erfolge beflügeln, das ist kein Geheimnis", meinte Trainer Ferdinand Feldhofer. "Wir sind im Flow. Es gibt auch keine Verletzten, wir können auf alle Spieler zurückgreifen. Das ist ein gutes Zeichen."

apa

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