26.12.2020 14:00 Uhr

Drei Jahre her: Was wurde aus SKN-Partnerklub?

Kein Erbarmen mit den Fans bei der Zwangsräumung
Kein Erbarmen mit den Fans bei der Zwangsräumung

Stefanitag 2017. Marko Arnautović doppelpackt Bournemouth. Die heimische Bundesliga ruht in sich. Nur Schlusslicht SKN St. Pölten schießt stolz eine Meldung raus, präsentiert seinen internationalen Partner, den portugiesischen Erstligisten CD Aves

Der damalige SKN-Präsident Gottfried Tröstl schwärmte: "Die portugiesische Liga ist über unsere zu stellen und wir erhoffen uns dadurch einerseits einen sportlichen Know-How-Transfer, andererseits haben wir auch die Möglichkeit uns, durch Testspiele und Trainingslager in Portugal weiter zu entwickeln."

Der damalige Sportdirektor Markus Schupp präzisierte: "Wir können zwei Spieler pro Saison, die in Abstimmung mit dem Trainer ins Konzept passen, bei uns im Profi-Team einbinden."

Zwei Testpiloten waren später tatsächlich in St. Pölten, entsprachen aber nicht. Ricardo Mangas verteidigt mittlerweile für Boavista und Ricardo Rodrigues stürmte zuletzt für Zweitligist Estoril.

Ein Winter-Trainingslager der "Wölfe" in Portugal wäre beinahe realisiert worden. Allerdings wollte der Trainer-Nachfolger von Oliver Lederer beim SKN, Didi Kühbauer, dann doch lieber in die Türkei. Als es  soweit war (Jänner 2019), war Don Didi jedoch längst bei Rapid und Ranko Popovic flog mit dem SKN nach Belek.

>> Trainerhistorie SKN St. Pölten

Cupsieg, Transfersperre, Konkurs, Neugründung

Aves holte 2018 sensationell den portugiesischen Cup - wie sich bald herausstellte auf Pump und stieg letzten Sommer ab. Aufgrund von über 17 Millionen Euro Schulden verteilt auf über 100 Gläubiger wurde der Klub in die dritte Liga zwangsrelegiert.

Eine Transfersperre durch die FIFA (bestätigt durch den CAS) hatte letztlich aber zur Folge, dass Aves wegen fehlender Nachwuchsspieler selbst ein Einstieg in die dritte Liga nicht mehr möglich war.

Mittlerweile wurde der Klub als "CD Aves 1930" entsprechend dem Gründungsjahr des ursprünglichen Vereins neu geschaffen und spielt in der untersten Bezirksliga Portos. Dort ist "Novo Aves" (das "neue Aves") aktuell Tabellenführer.

Bester Schütze ist Antonio Carlos Souza. Der 28-jährige Brasilianer ist der kleine Bruder von Leandro, der 2016/2017 für das alte Aves stürmte. Die Cup-Trophäe ist im März verschwunden. Auf das Jahr 1930 wurde im "neuen Logo" dann geflissentlich vergessen, es blieb bei CD Aves.

ts

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