30.01.2021 19:17 Uhr

Chaos in Marseille! OM-Fans stürmen Trainingsgelände

In Marseille ist die Stimmung dieser Tage sehr erhitzt
In Marseille ist die Stimmung dieser Tage sehr erhitzt

Hunderte aufgebrachte Anhänger des französischen Fußball-Traditionsklubs Olympique Marseille haben am Samstag vor dem Trainingszentrum des Vereins protestiert und sich zwischenzeitlich gewaltsam Zutritt in "La Commanderie" verschafft. Die französische Liga reagierte mit der Verschiebung des für Samstagabend angesetzten Heimspiels gegen Stade Rennes. Wann die Ligue-1-Begegnung nachgeholt werden soll, ist noch offen.

Die Fans, die ihrem Ärger über die Vereinsführung und die Negativserie der Mannschaft Luft machten, versammelten sich am Nachmittag vor der OM-Einrichtung, warfen Rauchbomben und zündeten Feuerwerkskörper.

"300 OM-Anhänger griffen gewaltsam Polizeibeamte an, die anwesend waren, um La Commanderie zu sichern", twitterte die örtliche Polizei von Bouches-du-Rhone und fügte hinzu, dass sie sofort Verstärkung geschickt habe, "um den Beschädigungen ein Ende zu setzen". 25 Personen seien verhaftet worden.

Marseille, Champions-League-Sieger von 1993, ist in der Tabelle der Ligue 1 nach zuletzt drei Niederlagen auf Rang sechs abgerutscht. Trainer Andre Villas-Boas sagte am Freitag, er rechne mit seinem Abgang am Saisonende. "Wir müssen aufräumen. Ich bin für die Ergebnisse verantwortlich, und im Moment sind sie furchtbar", hatte der Portugiese erklärt.

Ex-BVB-Trainer Favre als Nachfolger gehandelt

Als möglicher Nachfolger wurde zuletzt Ex-BVB-Trainer Lucien Frave gehandelt. Der TV-Sender "Téléfoot" behauptet, dass Favre einer der Favoriten auf das Traineramt bei OM sei. Ob es schon eine Kontaktaufnahme zum Schweizer gab, ist nicht bekannt.

Seit Wochen organisieren die Fans Proteste vor den Heimspielen. Am Samstag wurden vermehrt Transparente, auf denen die Vereinsführung attackiert wird, in der ganzen Stadt aufgehängt. "Folgt AVB, raus hier", "Pariser, raus hier", "Gebt uns OM zurück", lauteten einige von ihnen.

Der in Paris geborene OM-Präsident Jacques-Henri Eyraud war zuletzt zur Zielscheibe geworden. Er hatte geäußert, im Verein würden aus seiner Sicht zu viele Menschen aus der Stadt und Anhänger des Klubs arbeiten.

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