03.03.2021 08:43 Uhr

Abgang perfekt? Eintracht-Boss widerspricht Bobic

Freid Bobic steht bei Eintracht Frankfurt vor dem Absprung
Freid Bobic steht bei Eintracht Frankfurt vor dem Absprung

Der Abschied von Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt steht fest. Der Wechsel des Sportvorstands sorgt bei den Hessen für Unruhe zur Unzeit.

Erstmals winkt die Königsklasse, die Mannschaft rauscht durch die Liga - doch der Macher der Erfolgsstory verlässt Eintracht Frankfurt zum Saisonende.

Sportvorstand Fredi Bobic bestätigte in der "ARD"-Sendung "Sportschau Thema" seinen Abschied, ohne sein künftiges Ziel zu nennen. Die Reise dürfte nach der Saison zu Hertha BSC gehen. Für die ambitionierten Hessen kommt die Unruhe zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.

"Es ist klar, dass ich 2021, jetzt im Sommer, den Verein verlassen werde", sagte Bobic. Der Verlust des 49-Jährigen, dessen Familie in Berlin lebt, schmerzt. Schon zuvor hatte es Wechselgerüchte um Trainer Adi Hütter gegeben, dazu kommt der Abschied des Sportdirektors Bruno Hübner zum Ende dieser Spielzeit. Bobic hatte zuletzt immer wieder ein Bekenntnis vermieden - laut "Bild" soll er gar bereits vor Wochen intern seinen Wunsch hinterlegt haben, den Klub im Sommer zu verlassen.

Die Eintracht muss also inmitten einer der erfolgreichsten Phasen der Vereinsgeschichte einen Umbruch in der Führungsetage verkraften.

Eintracht Frankfurt: Aufsichtsratschef widerspricht Bobic

Aufsichtsratschefs Philip Holzer will offiziell noch nicht aufgeben. "Fredi Bobic ist vor drei Wochen auf mich zugekommen und hat mich über seine Überlegungen bezüglich einer Auflösung seines bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrages nach dem Ende der laufenden Saison informiert", wurde der Funktionär in einer Klubmitteilung zitiert.

Und weiter: "Wir haben verabredet, entsprechende Gespräche über einen Verbleib oder einen vorzeitigen Wechsel zu führen und darüber im Sinne des sportlichen Erfolgs der Eintracht absolutes Stillschweigen zu wahren. Die Gespräche sind gegenwärtig noch nicht abgeschlossen und werden erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Mitte März fortgesetzt."

Laut "Sport Bild" bot Eintracht Frankfurt Bobic zuletzt eine Gehaltserhöhung von jährlich bislang anderthalb auf zwei Millionen Euro an.

Die SGE dürfte dem Ex-Profi aber keine Steine in den Weg legen, schließlich soll es bereits 2018 zu einer Vereinbarung gekommen sein, wonach die Eintracht ihrem Erfolgsmacher den nächsten Karriereschritt ermöglicht.

Christoph Spycher als Nachfolger gehandelt

Für die Frankfurter ist Bobics Abschied nach fünf erfolgreichen Jahren dennoch ein harter Schlag. Mit klugen Entscheidungen und einer geschickten Transferpolitik ebnete Bobic nicht nur den Weg zum Pokalsieg 2018 und ins Europa-League-Halbfinale 2019, sondern hob den ganzen Klub auf ein höheres Niveau. Immerhin sicherte Trainer Hütter zuletzt trotz aller Spekulationen seinen Verbleib zu.

Doch wie geht es im Sommer weiter? Kaderplaner Ben Manga, der als Bobics Spürnase bei Transfers gilt, soll zeitnah seinen Vertrag verlängern und als Direktor Profifußball indirekt das Erbe von Hübner antreten. Als Bobic-Nachfolger bringen mehrere Medien den früheren Eintracht-Kapitän Christoph Spycher ins Gespräch, der derzeit noch als Sportchef bei den Young Boys Bern tätig ist und dort bereits mit Hütter zusammengearbeitet hatte.

Nach Informationen der "Bild" kann sich der bis 2022 an Bern gebundene Spycher einen vorzeitigen Wechsel allerdings nur schwer vorstellen. Demnach gilt der 42-Jährige als vertragstreu, sodass sich eine Verpflichtung "äußert schwierig" gestalte.

Erfolg, so ist es nicht nur bei den Hessen, weckt eben Begehrlichkeiten. Es ist keine Überraschung, dass auch Profis wie Torjäger André Silva plötzlich in den Fokus anderer Vereine rücken. Es wird spannend, wie die Mannschaft die Diskussionen vor dem Ligaspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag wegsteckt - und ob die Eintracht trotz aller Aufregung Kurs auf die Champions League hält.

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