26.03.2021 09:34 Uhr

Keine Strafen nach Katar-Kritik

Die DFB-Elf protestiert vor dem Spiel gegen Island gegen die Arbeitsbedingungen in Katar
Die DFB-Elf protestiert vor dem Spiel gegen Island gegen die Arbeitsbedingungen in Katar

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss nach ihrer Aktion für Menschenrechte mit Blick auf die Arbeitsbedingungen im WM-Gastgeberland Katar keine Sanktionen des Weltverbands FIFA befürchten.

"Die FIFA glaubt an die Meinungsfreiheit und an die Kraft des Fußballs, den positiven Wandel voranzutreiben", teilte der Weltverband der "Deutschen Presse-Agentur" mit. Es werde - wie auch bei einem Protest von Norwegens Nationalspielern am Vortag - kein disziplinarisches Verfahren eingeleitet.

Die Äußerung von Botschaften zum Beispiel politischer Natur war im Weltfußball in den vergangenen Jahren immer wieder ein Streitthema gewesen.

Die Nationalspieler hatten sich vor dem 3:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Island in Shirts präsentiert, die die Aufschrift "Human Rights" (Menschenrechte) ergaben. Damit zielte das Team auch auf die Arbeitsbedingungen in Katar ab.

Auch Haaland und Co. protestieren

"Es ist ziemlich eindeutig gewesen. Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen. Wir haben natürlich die WM vor uns. Darüber wird immer wieder diskutiert. Das möchten wir der Gesellschaft klarmachen, dass wir das nicht ignorieren. Dass wir ganz klar sagen, was für Bedingungen da herrschen müssen", sagte Nationalspieler Leon Goretzka.

Erst am Mittwoch hatten die Norweger vor ihrem Spiel gegen Gibraltar T-Shirts mit der Aufschrift "Respect - On and off the pitch" (Respekt - auf und neben dem Platz) getragen. Später hatten die Spieler bei der Nationalhymne ähnliche Shirts mit dem Schriftzug "Human rights - On and off the pitch" (Menschenrechte - auf und neben dem Platz) an.

Katar steht als WM-Gastgeber 2022 immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des "Guardian" sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Gastarbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben. Katars Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Menschenrechtler räumen Fortschritte ein, mahnen aber, die Reformen würden unzureichend umgesetzt.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten