28.03.2021 19:58 Uhr

'Desaster', 'Kapitulation': Harsche Kritik an Håland

Erling Håland präsentiert sich im Nationaltrikot nicht so treffsicher wie beim BVB
Erling Håland präsentiert sich im Nationaltrikot nicht so treffsicher wie beim BVB

Nach dem 0:3 in der WM-Qualifikation gegen die Türkei arbeitet sich die norwegische Presse an Dortmund-Star Erling Håland ab.

Bei Borussia Dortmund ist Erling Håland als Torjäger vom Dienst über jeden Zweifel erhaben. Im Nationalteam läuft es für den 20-Jährigen allerdings weniger rund.

Zwei norwegische Legenden gehen mit dem BVB-Star hart ins Gericht. Nach der deutlichen 0:3-Abreibung in der WM-Qualifikation gegen die Türkei stellte kein Geringerer als John Arne Riise, einst als Kapitän das Aushängeschild der Landesauswahl, Hålands Motivation in Frage: "Er wurde so viel dafür gelobt, dass er bei Dortmund emotional wird, wenn es nicht läuft. Aber hier siehst du davon nichts", klagte der 40 Jahre alte Ex-Profi gegenüber "Verdens Gang".

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Tatsächlich war von Håland am Samstagabend erstaunlich wenig zu sehen. Immer wieder wirkte der Angreifer genervt, manchmal fast schon resigniert, wenn seine Teamkollegen den Ball verloren. Der extrem enttäuschende Auftritt der "Löwen" rief in Norwegens Presse ein vernichtendes Echo hervor. Von einem "Desaster" war die Rede, es habe gewirkt, als würden "Jungs gegen Männer" antreten.

Dass ausgerechnet Håland als Sündenbock herausgepickt wurde, verwundert nicht. Schon jetzt ist der BVB-Knipser einer der Stars der Mannschaft. 33 Tore und acht Vorlagen in 31 Pflichtspielen in Dortmund haben die Erwartungen an den Linksfuß extrem hochgeschraubt.

Mitspieler Ødegaard verteidigt Håland

So konnte der frühere Profi Bernt Hulsker seinen Augen kaum trauen, als er Håland im Duell mit der Türkei beobachtete. "Es ist enttäuschend. Er spielt nicht mit dem selben Selbstvertrauen, das wir von ihm gewohnt sind", stellte der 43-Jährige im Gespräch mit "Voetbal International" fest.

Beim BVB seien andere Emotionen zu sehen. "Hier war es nur Kapitulation. Ich sage nicht, dass er desinteressiert ist, aber er strahlt das aus", kritisierte Hulsker, der von einem "gefährlichen Signal" sprach.

Immerhin sprang Håland ein Teamkollege zur Seite. Martin Ødegaard, der aktuell von Real Madrid an den FC Arsenal verliehen ist, sagte: "Es geht darum, dass wir ihn besser einsetzen. Wir müssen besseren Fußball spielen und mehr Chancen für ihn kreieren."

red

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