30.03.2021 09:50 Uhr

Riegler: "Vielleicht gibt's am Ende ein Zuckerl"

Leitwolf Christoph Riegler
Leitwolf Christoph Riegler

Über ein Jahrzehnt ist Christoph Riegler beim SKN St Pölten schon der Fels in der Brandung. Man braucht kein Prophet sein, dass der "Riegs" bald den "Holzi" als Rekordspieler der "Wölfe" ausbremsen wird.

Im Interview mit weltfussball zeigt der Leitwolf einmal mehr, dass er sich selbst nicht so wichtig nimmt, lieber fokussiert an die kommenden Aufgaben herangeht. In der Qualirunde geht es für Riegler erst an das Eingemachte, am Ende "vielleicht um ein Zuckerl". Am meisten sehnt er sich nach der Rückkehr der Fans.

Gratulation zum Elfer-Rekord! Freut Dich so etwas?

Danke. Klar freue ich mich darüber. Ich wusste gar nicht, dass es auch darüber schon Statistiken gibt. Wichtiger aber ist mir, dass ich meine Leistung bringe und das erfülle, was von mir erwartet wird. Da wir gepunktet haben, ist der Rekord natürlich eine coole Sache, sonst hätte ich mich darüber sicher nicht freuen können.

Du kannst auch bald SKN-Rekordspieler werden. 22 Profi-Einsätze fehlen Dir noch auf Michi Ambichl. Ist das ein Ziel von dir?

Das wäre schön, ein persönliches Ziel von mir ist das aber nicht. Das bringt nämlich überhaupt nichts, sich so etwas vorzunehmen und lenkt nur ab. Es ist aber schon ein Ziel von mir, möglichst jedes Spiel im Tor zu stehen. Der Rest ergibt sich irgendwann.

ÖFB-Teamchef Franco Foda hat für den aktuellen Lehrgang vier Torhüter einberufen und drei auf Abruf. Du bist nicht dabei. Hat Dir schon jemals jemand vom ÖFB ein Feedback über Deine Leistungen gegeben?

Nein, mit mir hat noch nie jemand gesprochen. Ich will da aber jetzt auch keine großen Statements aus der Distanz abgeben und mich in irgendeiner Art und Weise einmischen.

Dann zu Erfreulicherem: SKN-Youngster Emilian Metu wechselt zum FC Bayern München. Wie siehst Du sein Potenzial?

Er hat gute Anlagen, körperlich und technisch. Es ist aber noch ein weiter Weg. Der deutsche Markt ist riesenroß. Ich freue mich für jeden, der es schafft und würde es natürlich auch ihm von Herzen gönnen. Ich traue ihm einiges zu, wenn er immer dran bleibt.

Wie siehst Du Eure Chancen in der Qualifikationsrunde?

Durch die Punkteteilung sind wieder alle knapp beisammen. Es wird ein beinharter Überlebenskampf. In erster Linie gilt es mal nach unten abzusichern. Natürlich schielen wir auch nach oben, aber das kann nur ein Bonus sein. Vielleicht gibt's am Ende ja ein Zuckerl.

Wirst Du als Kapitän einen Appell an Deine Kollegen richten?

Nein. Viel reden bringt überhaupt nichts. Wer nicht weiß, dass es jetzt an das Eingemachte geht, dem ist sowieso nicht zu helfen. Diesen Eindruck habe ich bei uns aber nicht.

Mit einem Auftaktsieg könntet Ihr Euch Schlusslicht Admira wohl länger vom Leib halten.

Ja. Wir haben das unter Trainer Didi Kühbauer gesehen, was alles passieren kann, wenn du die Auftaktspiele gewinnst. Wenn wir die ersten zwei Spiele gewinnen, ist ein Lauf möglich. Aber jetzt gilt die volle Konzentration einmal dem Spiel gegen die Admira.

Wir haben jetzt ein Jahr Pandemie. Unsere Branche ist gegenüber anderen begünstigt. Gibt es dennoch etwas, das Du vermisst?

Ich glaube, es geht jedem Profi-Fußballer so, dass er vor allem die Fans vermisst. Es fehlt einfach das Flair im Stadion. Ein Jahr ist eine verdammt lange Zeit.

Glaubst Du, dass wieder so viele Fans kommen werden wie vorher?

Schwierig zu sagen. Ich denke aber schon, dass die Fans wieder kommen werden. Zu uns Profis, vor allem aber zu den Amateurspielen. Der Fußball ist für viele eine Freizeitaktivität und es wäre natürlich sehr schön, wenn irgendwann wieder alle ihren geliebten Freizeitaktivitäten nachgehen können.

Das Interview führte Thomas Schöpf

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