13.04.2021 14:33 Uhr

Bröndby-Fans fordern dänischen WM-Boykott

Bröndby-Fans wollen WM-Boykott von Eriksens Dänen
Bröndby-Fans wollen WM-Boykott von Eriksens Dänen

Die Anhänger des dänischen Traditionsclubs Bröndby Kopenhagen haben ihren nationalen Fußballverband (DBU) zum Boykott der WM 2022 in Katar aufgerufen. Man fordere vom DBU, eine Reihe von Nationalverbänden um sich zu versammeln und die WM zu boykottieren, teilten die führenden Fan-Vertretungen des Clubs am Dienstag mit. Eine andere Möglichkeit sei, nur die Sportler und Betreuer nach Katar zu schicken, bei jedem Spiel aber Widerstand gegen den umstrittenen Gastgeber zu zeigen.

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"Wir sind für den Fußball, wie wir ihn kennen. Wir sind gegen Verrat des Fußballs, den die WM in Katar zum Ausdruck bringt", erklärten die Fans. Im modernen Fußball gehe es nicht mehr um gesunde Werte, Sport und Wettbewerb, sondern immer mehr um Macht und Geld. Für diese besorgniserregende Entwicklung sei die Katar-WM das beste Beispiel.

Der Verein reagierte umgehend auf die Forderung seiner Anhänger, ohne sich jedoch für einen Boykott auszusprechen. Der DBU müsse in einen näheren Dialog mit Fans, Partnern und anderen Verbänden treten, um gemeinsam Veränderungen in Katar herbeizuführen, erklärte Bröndby.

Nationen machen auf Menschenrechte aufmerksam

Auch in Norwegen waren zuletzt Boykottforderungen laut geworden, dort jedoch nicht nur von Fanseite, sondern von mehreren Vereinen. Ein Boykott Dänemarks hätte aber bedeutend größeres Gewicht: In der aktuellen FIFA-Weltrangliste liegt das Land derzeit auf Rang zehn. Dass es dazu kommt, ist aber sehr ungewiss: Bisher deuten die Signale vom DBU darauf hin, dass nicht boykottiert, sondern auf andere Weise auf Veränderungen beim WM-Gastgeber hingearbeitet werden soll.

An einer WM-Teilnahme der Dänen herrschen schon nach den ersten drei Quali-Partien nur noch geringe Zweifel. Christian Eriksen und Co. führen auch dank eines 4:0 in Wien gegen das ÖFB-Team mit vier Punkten und dem deutlich besseren Torverhältnis vor Schottland, Österreich liegt einen weiteren Zähler dahinter auf Platz vier.

Norwegen, Deutschland, Dänemark und die Niederlande hatten jüngst bei ihren WM-Qualifikationsspielen mit T-Shirt-Aktionen auf die Menschenrechtslage in Katar aufmerksam gemacht. Österreichs Nationalspieler präsentierten vor dem Dänemark-Match während der Hymnen ein Transparent mit der Aufschrift "Menschenrechte schützen".

Der WM-Gastgeber steht international wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des "Guardian" sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in dem reichen Emirat gestorben. Katars Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe.

apa

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