18.04.2021 13:01 Uhr

Magath contra Flick: "Ein Affront gegen Bayern München"

Felix Magath hat eine klare Meinung zur Causa Hansi Flick
Felix Magath hat eine klare Meinung zur Causa Hansi Flick

Am Samstagabend sorgte Hansi Flick mit seiner Ankündigung, sein Cheftraineramt beim FC Bayern München im Sommer aufgeben zu wollen, für riesiges Aufsehen. Der Coach besitzt noch einen laufenden Arbeitsvertrag bis 2023 beim deutschen Branchenprimus, hatte die Vereinsführung aber bereits nach dem Champions-League-Aus am Dienstag gegen Paris Saint-Germain davon unterrichtet, den Klub nach der laufenden Saison verlassen zu wollen.

Seinen Vorstoß teilte Flick am Samstag nach der Bundesliga-Partie beim VfL Wolfsburg (3:2) auch der Mannschaft mit und ging anschließend auch an die Öffentlichkeit. Die Reaktionen auf Flicks Entscheidung fallen seit dem sehr gespalten aus.

Als großer Kritiker in der Causa Flick tat sich am Sonntag Ex-Bayern-Trainer Felix Magath hervor: "Mir kann keiner erzählen, dass das eine spontane Aktion war. Es war klar, worauf es am Ende hinausläuft. [...] Er wollte weg. Das ist ein Affront gegen Bayern München. Zum Beispiel die Kaderplanung in der Öffentlichkeit so zu besprechen, das hat es noch nie gegeben", so der 67-Jährige in der Sendung "Sky90".

Für Magath steht fest, dass dem Klub nun die Hände gebunden sind. Die Münchner werden dem Wunsch nach Vertragsauflösung nachkommen müssen: "Auch Bayern kann jetzt nicht anders, als sich zu lösen. Es ist das beste für alle."

"Ich glaube seit Wochen, dass Flick Bundestrainer werden will"

Für den langjährigen Bundesliga-Coach Magath, der mit dem FC Bayern 2005 und 2006 zweimal das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal gewann, steht derweil schon fest, dass Hansi Flick die Nachfolge von Joachim Löw als deutscher Nationaltrainer antreten wird: "Ich glaube seit Wochen, dass Flick Bundestrainer werden will und ich halte diese Lösung auch die beste für den deutschen Fußball."

Ausschlaggebend für den Wunsch Flicks nach einem vorzeitigen Ende der Zusammenarbeit beim FC Bayern soll ein anhaltender Disput mit Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic gewesen sein. Der FCB-Coach forderte deutlich mehr Mitspracherechte bei der Kaderplanung ein, die ihm der Funktionär und Ex-Profi aber nicht zugestehen wollte.

Vielmehr verpflichtete der Sportvorstand in Eigenverantwortung gleich mehrere Spieler, die unter Flick in der laufenden Saison kaum zum Zuge kommen. Im Gegenzug dazu blieben viele Transferwünsche des Cheftrainers in den letzten Wechselperioden unerfüllt.

Magath erklärt: "So begann das schwierige Verhältnis"

Auch hierzu äußerte Magath seine klare Meinung: "Es wundert mich, dass Hansi Flick die Personalpolitik führen sollte beim FC Bayern. Das gab es noch nie. Ich habe auch mit Bayern zweimal das Double gewonnen und kaum einen Einfluss auf die Kadergestaltung gehabt. Die Kaderzusammenstellung war hier immer schon Vorstandssache." 

Magath kann das Beharren Flicks auf mehr Mitspracherecht nicht nachempfinden: "Er wurde ja auch als Interimstrainer geholt und nicht für drei Jahre. Vom Interimstrainer lasse ich mir doch nicht die Personalpolitik vorschreiben. In dieser Situation gab es keinen Grund, auf seine Wünsche einzugehen. Und so begann das schwierige Verhältnis zwischen Trainer und Sportvorstand."

Flick hatte die Bayern-Profis im November 2019 als Nachfolger für den entlassenen Niko Kovac zunächst nur übergangsweise übernommen, war zuvor als Assistenztrainer angestellt. Im April 2020 hatte Flick dann seinen heute noch laufenden Vertrag bis 2023 beim FC Bayern unterschrieben, aus dem er jetzt wieder heraus will.

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