18.04.2021 13:32 Uhr

Funkel bittet um Entschuldigung: "Tut mir echt leid"

Friedhelm Funkel hat sich kräftig im Ton vergriffen
Friedhelm Funkel hat sich kräftig im Ton vergriffen

Friedhelm Funkel rückte die 0:3-Derbypleite des 1. FC Köln in Leverkusen mit seinem verbalen "Fast-Verdribbler" nach seinem FC-Debüt unfreiwillig in den Hintergrund.

Am Morgen nach seinen in höchstem Maße irritierenden Aussagen bat Friedhelm Funkel inständig um Entschuldigung. "Wenn ich da wirklich missverständlich verstanden worden bin, dann tut mir das echt leid", betonte Funkel am Sonntag nach der 0:3 (0:1)-Derbypleite bei Bayer Leverkusen - knapp 14 Stunden zuvor hatte der Trainer-Routinier nach seinem Debüt für den abstiegsbedrohten des 1. FC Köln im "Sky"-Interview für große Aufregung gesorgt.

"Sie haben eine enorme Schnelligkeit durch ihre, den einen oder anderen Ausdruck darf man ja nicht mehr sagen ... - durch ihre Spieler, die halt so schnell sind", hatte der 67-Jährige über die blitzartig konternde Leverkusener Mannschaft gesagt und dürfte damit Leverkusens Torschützen Leon Bailey (5./76.) und Moussa Diaby (51.) gemeint haben. Ein Sturm der Entrüstung prasselte daraufhin auf Funkel ein.

"Weiß nicht, was mir da durch den Kopf gegangen ist"

Dieser zeigte sich am Sonntag überrascht davon, "dass ich in den Sozialen Medien so angegriffen worden bin". Es habe ihn auch "ein Stück weit traurig gestimmt", berichtete der Nachfolger von Markus Gisdol sichtlich emotional. Jeder, der ihn kenne, "weiß, wie ich bin. Ich hab mit so vielen Spielern zusammengearbeitet aus allen Kontinenten. Es hat mir immer Spaß gemacht. Egal, ob der Spieler jung, alt oder was weiß ich ist", so Funkel.

Was genau er mit seiner Aussage vom Vortag zum Ausdruck bringen wollte, nach welchem Begriff er tatsächlich gesucht hatte, ließ der Routinier aber auch auf Nachfrage am Sonntagmorgen offen: "Ich weiß nicht mehr genau, was mir da durch den Kopf gegangen ist." Er sei aber "weit, weit davon entfernt, irgendjemanden anzugreifen. Das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht, und das werde ich auch bis zu meinem Lebensende nicht machen", versprach er.

Bereits am späten Samstagabend hatte Funkel über den Klub verlauten lassen, dass er sich "einzig auf die enorme Schnelligkeit von Leverkusens Spielern" bezogen habe, "nichts anderes war gemeint, nichts anderes wollte ich damit sagen".

Der FC muss sich vorwerfen lassen, nicht bereits zu diesem Zeitpunkt eine klare Entschuldigung kommuniziert zu haben. Der Klub gibt, wie schon bei der geräuschvollen Posse um den kurzzeitigen Medienchef Fritz Esser, ein katastrophales Bild nach außen ab.

Der Effzeh mit einem Bein in Liga zwei

Aber auch abgesehen von Funkels Ausrutscher, der ihm mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung niemals in dieser Form hätte passieren dürfen, ist die Lage am Geißbockheim prekär: Der siebte Bundesliga-Abstieg droht.

Der FC ist nach neun Spielen in Serie ohne Sieg Vorletzter mit 23 Punkten. Der Rückstand auf den 16. Hertha BSC, dessen kommende Spiele coronabedingt verlegt wurden, beträgt fünf Spieltage vor Saisonende drei Zähler bei bereits einem Spiel mehr.

Funkel versuchte daher schleunigst, den Fokus wieder auf sportliche Themen zu lenken - und sah auch Grund zu Optimismus. "Der Wille ist der Mannschaft nicht abzusprechen. Wenn wir in den nächsten Wochen Spiele gewinnen wollen, müssen wir aber in der Offensive viel effektiver werden. Das wird das Ziel sein, und ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen", sagte er.

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