25.04.2021 11:11 Uhr

Grbić-Flaute bei Lorient: "Gescheiterte Ehe"

Adrian Grbić hat bei Lorient einen schweren Stand
Adrian Grbić hat bei Lorient einen schweren Stand

Mit großen Vorschusslorbeeren war Adrian Grbić im vergangenen Sommer von Clermont Foot zum FC Lorient in die Ligue 1 gewechselt. Doch auch Monate danach kann der ÖFB-Legionär die in ihn gesetzte Erwartungshaltung beim französischen Erstligisten nicht erfüllen.

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17 Tore und vier Vorlagen in 26 Ligue 2-Spielen, mit dieser beeindruckenden Statistik schloss sich Adrian Grbić für eine Ablösesumme von knapp zehn Millionen Euro im vergangenem Sommer dem FC Lorient an. Doch der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte des französischen Erstligisten hat auch Monate nach seinem Transfer immer noch Schwierigkeiten, sich bei seinem neuen Verein zurechtzufinden. Gerade einmal vier Tore stehen bei 29 Ligaeinsätzen in der laufenden Saison zu Buche, Grbić absolvierte bisher lediglich 913 Spielminuten für Lorient.

Tiefer Fall nach vielversprechendem Start

Der französische Sportjournalist Arnaud Huchet stellt dem ÖFB-Legionär bei "francefootball.fr" daher kein gutes Zeugnis aus: "Man kann es als gescheiterte Ehe bezeichnen. Ich denke, er ist nicht für den Spielstil von Lorient gemacht, der von schnellem Umschaltspiel geprägt ist." Das macht sich auch in seiner Einsatzstatistik bemerkbar, nur neunmal stand Grbić in der Startelf in der laufenden Ligue 1-Saison, 20-mal kam er als Joker aufs Spielfeld, nur einmal durfte er über die gesamten 90 Minuten ran.

Zuletzt reichte es nur zu kurzen Jokereinsätzen, auch weil Teamkollege Terem Moffi mit elf Toren in 27 Spielen aktuell der beste Torschütze in den Reihen von Lorient ist. Der nigerianische Angreifer, der erst im September zum Ligue 1-Klub gestoßen ist, hat Grbić den Rang in der Offensiv abgelaufen. "Lorient befindet sich aktuell in einer Situation, wo sie Punkte brauchen. Und dafür brauchst Spieler, die effizient sind, die Tore schießen und das macht aktuell niemand besser als Moffi."

Dabei konnte Grbić zu Saisonbeginn noch überzeugen, stand in den ersten fünf Ligaspielen in der Startelf und konnte dabei zwei Tore erzielen. "In einem anderen Verein, wo mehr Fokus auf Ballbesitz, die Offensive und hohe Bälle gesetzt wird, kann er beeindruckend sein", meint Huchet über Grbić, der diesem aber mangelndes Defensivverständnis anprangert: "Lorient ist eine Mannschaft, wo alle Spieler mit verteidigen müssen und seine Defensivstärke reicht dafür nicht aus. Zudem konnte er sich offensiv kaum auszeichnen, vier Tore, darunter drei Elfmeter, sind einfach zu wenig."

Grbić selbst gab vor einem Monat in einem Interview an, dass ihm der mediale Druck in Frankreich zu schaffen macht. Da ihm aber sein Verein das Vertrauen aussprach, entschied er sich für einen Verbleib bei Lorient. Doch aufgrund der weiterhin mickrigen Einsatzzeiten könnte sich das im kommenden Transferfenster ändern. Außer Grbić gelingt noch der Turnaround und schafft es sein Niveau aus der Vorsaison wieder zurück auf den Platz zu bringen.

red

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