04.05.2021 12:00 Uhr

Marko Kvasina: "Bin hier angekommen"

Marko Kvasina ist mit Oostende im Höhenflug
Marko Kvasina ist mit Oostende im Höhenflug

Der kleine Klub an der Nordseeküste, KV Oostende, ist das Überraschungsteam in Belgien. Vornedrin, nicht nur dabei, der ehemalige ÖFB-U21-Teamstürmer Marko Kvasina.

Drei Treffer in den letzten drei Spielen, Tabellenführer im Playoff um die Conference League. Es läuft bei Marko Kvasina in Oostende. Höchste Zeit für weltfussball, genauer nachzufragen.

weltfussball: Gratulation zu Deinem Lauf. Gibt's einen Grund dafür?

Kvasina: Danke! Ja, ich bin hier angekommen. Am Anfang habe ich nicht immer gespielt, jetzt schenkt mir der Trainer regelmäßig das Vertrauen. Ich habe mich erst an das neue Spielsystem, an das ständige Pressing, gewöhnen müssen.

Hat Trainer Alexander Blessin das Red-Bull-System aus Leipzig mitgebracht?

Wir spielen 1:1 das Nagelsmann-System, ein 5-3-2-System, das aber gar nicht defensiv ist und in Ballbesitz in ein 3-5-2-System übergeht. Vorne laufen wir zu zweit alles an, was sich bewegt. Das fühlt sich manchmal hart an, weil du meist nicht rankommst, zahlt sich aber aus, weil du als Folge weiter hinten den Ball eroberst.

Wie ist die Eerste Klasse verglichen mit der Bundesliga?

Zu meiner Zeit in Österreich hat es mit dem LASK, WAC und Red Bull drei richtig starke Klubs gegeben. Das ist hier anders. Es gibt mehrere gute Teams und auch viele individuell starke Spieler. Man braucht ja nur schauen, wieviele Transfers jedes Jahr aus Belgien in die europäischen Top-Ligen stattfinden.

Wie schaut da Dein Plan aus?

Es ist schon ein Traum von mir, einmal in einer der Top-Fünf-Ligen Europas zu spielen. Jetzt heißt es für mich aber erst einmal hier festsetzen und dann schauen wir weiter. Vielleicht gelingen mir ja noch ein paar Tore im Playoff.

Oostende ist ja das Überraschungsteam.

Definitiv. Am Anfang wollten wir nur nicht absteigen. Dann hätten wir es sogar fast ins Championship um den Meistertitel geschafft. Gegen kleine Teams wie zum Beispiel Beveren haben wir leider zu wenig Punkte gesammelt, gegen die Großen haben wir eine super Bilanz. Die wussten oft gar nicht wie ihnen geschieht, wenn wir wie wild angepresst haben.

Jetzt wird wohl die Conference League das Ziel sein?

Klar. Wir haben vier Punkte Vorsprung und gerade Standard Lüttich 6:2 bezwungen. Das Playoff wollen wir natürlich unbedingt gewinnen.

Verfolgst Du auch noch die heimische Bundesliga?

Ja, und es macht mich sehr traurig, was bei der Austria passiert. Für mich ist das der größte Verein in Österreich. Andi Ogris hat es in seinem Interview auf den Punkt gebracht. Schuld ist  sicher die Transferpolitik. Was wir gute Spieler hatten, die trotz toller Angebote nicht gehen durften und dann sind sie später alle ohne Ablöse weg. Ich denke da vor allem an Philipp Hosiner oder jetzt Christoph Monschein. Als die alles zerschossen haben, durften sie alles, nur nicht raus aus ihren Verträgen.
>> Ogris teilt gegen Austria-Führung aus

Das Interview führte Thomas Schöpf

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