08.05.2021 07:55 Uhr

Hitzfeld: Haaland womöglich "ein Thema" beim FC Bayern

Ottmar Hitzfeld arbeitete erfolgreich bei BVB und FC Bayern
Ottmar Hitzfeld arbeitete erfolgreich bei BVB und FC Bayern

Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld schließt einen Wechsel von BVB-Torjäger Erling Haaland zum FC Bayern nicht aus.

"Generell muss man sich glücklich schätzen, wenn man solche Spieler in der Bundesliga spielen sieht. Für Haaland wäre es eine große Herausforderung, die Bundesliga zu verlassen und sich im Ausland durchzusetzen. Wenn er aber noch etwas länger in Dortmund bliebe, gehe ich davon aus, dass er dann auch beim FC Bayern noch mal ein Thema werden würde", sagte der frühere Münchner und Dortmunder Coach im Interview mit den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Er wolle beim BVB aber "niemanden mit einer Aussage in Verlegenheit bringen, geschweige denn Dortmund schwächen", so Hitzfeld. "Ich hoffe, dass Dortmund seine Spieler lange halten kann, damit Konkurrenz da ist. Aber was passiert, wenn Lewandowski mal aufhört, wissen Sie ja auch."

Die historische Leistung des scheidenden Bayern-Coaches Hansi Flick würdigte der 72-Jährige und hob dessen Verdienste auch außerhalb des Platzes hervor.

"Jeder Bayern-Trainer steht unter großer Beobachtung", sagte Hitzfeld. Es sei jedoch "nicht selbstverständlich, dass man die Mannschaft richtig mit einbezieht. Mir war es immer wichtig, jeden Spieler ernst zu nehmen, ihn zu respektieren".

FC Bayern: Saison 2019/2020 ein "Märchen"

Hitzfeld bescheinigt Flick, dieser habe "das mit der von ihm eingebrachten menschlichen Komponente überragend gemacht". Die Mannschaftsführung sei "mindestens so wichtig wie das Vermitteln von Technik und Taktik", so der langjährige Bundesliga-Trainer.

Flick habe mit den sechs Titeln der vergangenen Saison "Historisches geleistet", sagte Hitzfeld, der die überragende letzte Spielzeit der Münchner als "Märchen" bezeichnete.

Die Reibereien zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kommentierte Hitzfeld zurückhaltend: "Die genauen Beweggründe für die Auseinandersetzung kenne ich ehrlich gesagt nicht. Nach sechs Titeln überlegt man sich aber auch, wie es weitergeht. Die sind ja kein Vorschuss für die neue Saison; im Gegenteil, die Erwartungshaltung wird nicht geringer."

Ottmar Hitzfeld: "Dünnhäutig darf man auf keinen Fall sein"

Im Verhältnis zwischen Trainer und Vorstand könne "schon ein Satz genügen, um viel Vertrauen zu zerstören", schilderte Hitzfeld. "Das Problem ist, wenn es über die Medien ausgetragen wird: Bleibt alles in den eigenen vier Wänden, ist es okay. Aber alles, was öffentlich ausgetragen wird, hinterlässt Spuren. So etwas muss man wegstecken und richtig interpretieren können. Dünnhäutig darf man auf keinen Fall sein."

Flick wird den FC Bayern nach dieser Saison verlassen. Er gilt als aussichtsreicher Kandidat auf die Nachfolge von Joachim Löw. "Es wäre nachvollziehbar, dass er die Chance nun wahrnehmen möchte, Bundestrainer zu werden. Die Türe, die sich jetzt geöffnet hat, wäre vielleicht in zwei, drei Jahren verschlossen", sagte Hitzfeld. Flick "wäre auf jeden Fall eine hervorragende Lösung für den DFB".

Positiv sieht Hitzfeld die Nachfolge-Regelung beim FC Bayern. Nachfolger Julian Nagelsmann sei "kein Risiko, und Bayern ist für Nagelsmann kein Risiko". Der 33-Jährige habe sich bei RB Leipzig "sehr gut weiterentwickelt, er ist eine richtige Führungspersönlichkeit", lobte Hitzfeld.

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