25.05.2021 10:27 Uhr

Kalajdžić über Saison: "Würde mir Zweier geben"

Saša Kalajdžić ist zufrieden mit seiner Debütsaison in Deutschland
Saša Kalajdžić ist zufrieden mit seiner Debütsaison in Deutschland

16 Tore und sechs Assists gelangen ÖFB-Legionär Saša Kalajdžić in seiner ersten Bundesliga-Saison für den VfB Stuttgart. Am Ende landete er mit ihnen mit 45 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz und verpasste so knapp die Europacup-Plätze. Der Angreifer blickt positiv auf die vergangenen Spielzeit zurück.

>> Die Vereinsstatistik von Saša Kalajdžić in der weltfussball-Datenbank

23 Scorerpunkte in 33 Bundesligaspielen konnte Saša Kalajdžić in seiner ersten Bundesliga-Saison beisteuern und avancierte bei seinem Klub VfB Stuttgart zum treffsichersten Angreifer in der abgelaufenen Spielzeit. Nachdem er seine Debüt-Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses fast komplett verpasste, er kam nur auf sechs Einsätze, startete er im deutschen Oberhaus so richtig durch, obwohl er zunächst ebenfalls mit der Rolle des "Jokers" vorlieb nehmen musste. Aufgrund von Verletzungen anderer Spieler rutschte der ehemalige Admira-Stürmer aber in die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo und konnte sich mit starken Leistungen dort etablieren.

"In Summe war es eine gute, aber keine sehr gute Saison"

"Durch Verletzungen haben viele junge Spieler ihre Chance bekommen. Ich war auch einer davon. Ich habe mich dann bewiesen. Wenn sich keiner verletzt hätte, hätte ich vielleicht weiterhin nur als Joker die Chance bekommen", gibt sich Kalajdžić ehrlich im Podcast "kicker meets DAZN". Vor allem durch seine authentischen Interviews steigerte der zwei-Meter-Mann auch seinen Beliebtheitsgrad und zählt bei den Stuttgarter Anhängern zu den Fan-Lieblingen.

Doch so richtig ins Herz konnte er sich auf dem Spielfeld schießen, mit 16 Toren wurde er mannschaftsinterner Schützenkönig, in der gesamten Bundesliga reichte es für Platz sechs. "Wenn man die ganze Saison betrachtet, war es mehr als ordentlich, ich bin sehr zufrieden. Ich würde mir einen Zweier geben. 16 Tore ist schon eine geile Statistik, aber es geht nicht immer nur um Statistik, sondern um die Leistung. Wenn ich drei Tore mache und wir verlieren 3:4, bin ich wütend. Es gab viele Leistungen von mir, die gut waren, es gab natürlich auch welche, wo ich nicht zufrieden war. In Summe war es eine gute, aber keine sehr gute Saison, es gab auch schwierige Phasen", wirft Sasa Kalajdzic einen realistischen Blick auf die abgelaufene Spielzeit.

Bei seinen Toren profitierte der 23-Jährige auch von seiner Körpergröße, speziell beim Kopfballspiel, doch das Torschießen gelang nicht immer so gut, wie er im Podcast verrät: "Ich war schon immer kopfballstark. Bei Admira Wacker habe ich schon sehr, sehr viele Kopfbälle vernebelt. In einem Spiel gegen RB Salzburg hatte ich fünf Kopfbälle in einem Spiel, die ich alle versemmelt habe. Das hat sich alles über die Zeit entwickelt." Mittlerweile hat er in dieser Hinsicht aber schon eine gewisse Routine entwickelt: "Bring das Ding und ich hau ihn mit dem Schädel rein, das war's."

Kalajdžić fährt demütig zur EM

Was Saša Kalajdžić in dieser Saison nicht gelang, war auch gegen die beiden Topteams einen Treffer zu erzielen. Sowohl gegen Bayern München als auch gegen RB Leipzig blieb er in beiden Begegnungen ohne Torerfolg. Vor allem der deutsche Meister hat ihn beim letzten Duell, welches mit 0:4 verloren ging, wirklich beeindruckt: "Das war eine Lehrstunde. Sie waren ein Mann weniger und haben uns einfach hergespielt. Sie haben uns auseinander genommen in diesem Spiel, das habe ich noch nie so erlebt, es war richtig beeindruckend." 

Durch seine konstanten Leistungen in der deutschen Bundesliga machte sich der großbewachsene Stürmer auch für ÖFB-Teamchef Franco Foda interessant, der dem ehemaligen Admira Wacker-Angreifer am 14. Oktober 2020 zu seinem Länderspieldebüt für das A-Nationalteam verhalf. Mit drei Toren in bisher fünf Einsätzen zahlte er dieses Vertrauen auch mehr als zurück. Nun steht er auch im Kader für die kommende Europameisterschaft und geht damit in sein erstes großes Turnier.

"Ich gehe mit einer sehr großen Demut in das Turnier und die Truppe, ich weiß, dass ich neu bin. Aber ich muss mich nicht verstecken mit den Leistungen, die ich gebracht habe. Ich werde mit einem großen Selbstvertrauen in jedes Spiel gehen, in dem ich Spielzeit bekomme", gibt sich Saša Kalajdžić demütig, der keine bestimmte Erwartungshaltung an das EM-Abschneiden hat: "Von allem bis gar nichts ist alles möglich, wenn man die letzten Länderspiele anschaut."

Seine Erfolgssaison hat ihn jedenfalls auch für andere Klubs interessant gemacht, RB Leipzig wurde in der Vergangenheit immer wieder als Interessant am zwei-Meter-Hünen genannt. Kalajdžić selbst macht sich in dieser Hinsicht aktuell nicht zu viele Gedanken: "Ich bin da relativ entspannt, weil ich weiß, dass ich in einer angenehmen Situation bin. Ich habe eine gute Saison gespielt und weiß, dass ich in Stuttgart geschätzt werde. Ich lasse alles meinen Berater machen und habe ihm gesagt, wenn es war Konkretes gibt, lass es mich wissen. Aber bis dahin will ich einfach nur kicken."

red 

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten