12.06.2021 06:54 Uhr

Verjüngte Waliser gegen routinierte Schweizer

Granit Xhaka (l.) trifft mit der Schweiz auf Wales-Kapitän Gareth Bale
Granit Xhaka (l.) trifft mit der Schweiz auf Wales-Kapitän Gareth Bale

Wales erreichte als Überraschungsteam der EM 2016 in Frankreich das Halbfinale. Am Samstag treffen die Waliser im zweiten Gruppe-A-Spiel in Baku auf die Schweiz. Bei den Inselkickern hat ein gewisser Generationenwechsel stattgefunden, Star der Truppe ist aber weiterhin Gareth Bale. Die von Vladimir Petkovic trainierten Schweizer verfügen über ein eingespieltes Kollektiv, das sieben Spiele unbesiegt ist und die jüngsten sechs gewonnen hat.

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Mit dem flinken Flügelspieler Daniel James (23) von Manchester United, Liverpool-Jungprofi Neco Williams (20) und Ethan Ampadu (20) von Chelsea, der zuletzt an Sheffield United verliehen war, hat Wales einige Jungspunde im Kader, die in den nächsten Jahren zum Gerüst einer neuen starken Mannschaft heranwachsen könnten. Matthew Smith (21) and David Brooks (23) sind weitere Hoffnungsträger für die Zukunft.

Bale als Hoffnungsträger bei Wales

"Das sind in erster Linie tolle Charaktere. Ich habe mit ihnen bei der U19- und U21-Mannschaft gearbeitet, also kenne ich sie gut. Ich weiß, dass sie etwas draufhaben", sagte der kurzfristig zum Teamchef aufgestiegene Robert Page. "Sie müssen einfach sie selbst sein. Ja, wir spielen gegen die besten Teams in Europa, aber wir haben in den letzten Monaten schon bewiesen, dass wir gegen die Besten bestehen können."

Am meisten wird bei den Briten aber nach wie vor von Außenstürmer Bale erwartet, auch wenn der mittlerweile 31-Jährige zuletzt weder bei Real Madrid, noch als Leihspieler bei Tottenham vom Glück verfolgt war. Ein Leistungsträger ist auch Spielmacher Aaron Ramsey (30). Der bei Juventus Turin beschäftigte Italien-Legionär wurde immer wieder von Muskelverletzungen zurückgeworfen, auch am Donnerstag musste er das Training auslassen. Joe Allen (31), Chris Gunter (31) und Torhüter Wayne Hennessey (34) sind weitere Überbleibsel des so erfolgreichen 2016-Kaders.

Ein anderer Star - die Lichtgestalt im walisischen Fußball - fehlt bei dem Turnier. ManUnited-Legende Ryan Giggs kann seine Coaching-Funktion nicht ausüben, da er wegen des Vorwurfs der Körperverletzung von zwei Frauen angeklagt und vom Verband freigestellt ist. Giggs, der gegen Kaution auf freiem Fuß ist, bestreitet die Anschuldigungen. An seiner Stelle wird sein Assistent Page das Zepter schwingen. "Natürlich sind es schwierige Umstände. Aber die Situation, in die wir geraten sind, ist, wie sie ist. Also gehen wir so gut wie möglich damit um", betonte der frühere U21-Trainer mit der markanten Glatze.

Schweiz will wieder in die K.o.-Phase

Die Schweizer gelobten, die Aufgabe gegen die "Dragons" keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Respekt vor allem vor dem Kapitän der Waliser ist da. "Wir müssen ihn eng bewachen und ihm nur wenig Platz geben, denn wenn sich Bale einmal dreht, wird es schwierig ihn zu stoppen", meinte etwa Linksverteidiger Ricardo Rodriguez von Torino.

Weitere Eckpfeiler im Aufgebot von Petkovic heißen Granit Xhaka (Arsenal), Xherdan Shaqiri (Liverpool), Breel Embolo (Mönchengladbach), Manuel Akanji (Dortmund) oder Haris Seferovic (Benfica). Sie spielen zum Teil seit Jahren zusammen und haben bereits einige Turniere auf dem Buckel. Zuletzt war für die Eidgenossen 2016 in Frankreich sowie bei der WM 2018 in Russland im Viertelfinale Endstation. Die Gruppe in der EM-Quali wurde noch vor Dänemark und Irland gewonnen.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der "Nati" im Pool A, in der auch Italien und die Türkei als Gegner warten, wieder der Aufstieg in die K.o.-Phase gelingt. "Wir respektieren unsere Gegner, das ist sehr wichtig. Aber wir haben vor niemandem Angst", betonte Petkovic, für den es das dritte Großereignis an der Seitenlinie wird. "Eines ist klar: wir haben mehr Erfahrung und haben uns noch ein Stück weiterentwickelt, indem wir gegen starke Gegner wie Deutschland und Spanien gespielt haben letztes Jahr. Ich hoffe, dass man diese Erfahrungen dann bei der EURO fühlen und sehen wird."

apa

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