13.06.2021 23:05 Uhr

Arnautović: "Jetzt sind wir bereit für mehr"

Joker Marko Arnautović traf gegen Nordmazedonien zum Endstand
Joker Marko Arnautović traf gegen Nordmazedonien zum Endstand

Die Joker Marko Arnautović und Michael Gregoritsch spielen bei Österreichs erfolgreichem EM-Auftakt gegen Nordmazedonien eine entscheidende Rolle.

Zwei Einwechselspieler haben das EM-Auftaktspiel am Sonntag in Bukarest für die österreichische Nationalmannschaft in die richtigen Bahnen gelenkt. Die beiden Joker Michael Gregoritsch und Marko Arnautović verwandelten mit ihren Treffern ein 1:1 in einen 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien. Letzterer deutete mit seinem extravaganten Torjubel möglicherweise eine gewisse Unzufriedenheit seinem Reservistendasein an, hob aber nach dem Schlusspfiff den Teamgedanken hervor.

"Es ist ein schönes Gefühl. Ich freue mich, dass die Mannschaft gewonnen hat. Das Tor ist jetzt egal", erklärte Arnautović. Der Wiener hatte sich am 11. Mai in einem Match mit seinem Klub Shanghai Port eine Muskelverletzung zugezogen und war erst am 4. Juni voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Deshalb ließ Teamchef Franco Foda den 89-fachen Internationalen, der sein 27. ÖFB-Tor erzielte, zunächst auf der Bank.

In der 58. Minute eingewechselt, half Arnautović mit, den ersten österreichischen Sieg überhaupt bei einer EURO zu fixieren. "Das erste Spiel so überlegen zu gewinnen, ist ein riesengroßer Schritt. Jetzt sind wir bereit für mehr", sagte der Stürmer und freute sich auch über die Rückkehr der Fans: "Ein tolles Gefühl. Endlich fühlt man sich wieder als Fußballer."

Foda über Arnautović: "Wenn er topfit ist, spielt er bei mir immer"

Ob Arnautović am Donnerstag in Amsterdam gegen die Niederlande von Beginn an spielen darf, ist offen. Teamchef Franco Foda hielt sich diesbezüglich bedeckt und meinte lediglich: "Wenn er topfit ist, spielt er bei mir immer von Anfang an. Aber er kam nach einer Verletzung zurück."

Der Deutsche bewies mit den Einwechslungen von Arnautović und Gregoritsch ein goldenes Händchen. "Sie haben noch mal neuen Schwung gebracht. Beide haben Tore erzielt, genauso muss es sein. Man benötigt bei einer EM alle Spieler, jeder muss bereit sein für die 100 Prozent", meinte Foda.

Während die Kadernominierung von Arnautović nie infrage stand, musste Gregoritsch lange zittern, schließlich kam der Steirer im Frühjahr bei Augsburg selten bis gar nicht zum Einsatz. Dennoch entschied sich Foda für Gregoritsch und gegen Adrian Grbić. "Er hat wenig gespielt, wir haben aber klar die Entscheidung getroffen, ihn mitzunehmen, weil er im Nationalteam immer seine Leistung gebracht hat. Das hat er schon in den zwei Testspielen bestätigt, da hat er die Tore noch nicht erzielt. Gott sei Dank hat er sich bis heute das Tor aufgehoben", meinte der Coach.

Den Ausschlag für Gregoritsch haben laut Foda sowohl sportliche Kriterien als auch das Teamgefüge gegeben. "Er passt super in die Mannschaft hinein, deswegen haben wir uns letztendlich für ihn entschieden."

Emotionaler Gregoritsch: "Das ist für alle, die an mich geglaubt haben"

Gregoritsch selbst hatte nach seinem fünften Tor im 27. Länderspiel im "ORF"-Interview Tränen in den Augen. "Das bedeutet mir heute alles, mein Bruder hat Geburtstag, ich habe ein schweres Jahr hinter mir. Das ist für alle, die an mich geglaubt haben. Es ist wunderschön", erklärte der 27-Jährige.

Dass die Partie durch Jokertore entschieden wurde, beweist nach den Angaben von David Alaba die mannschaftlichen Stärke des ÖFB-Teams. "In erster Linie zeigt es, was für einen Charakter, was für einen Teamgeist wir in der Mannschaft haben, was für eine Breite von Qualität wir haben. Es ist schön zu sehen, wenn sie reinkommen, dass sie uns so enorm helfen können."

Gregoritsch hatte zuletzt an seiner schwierigen Situation bei Augsburg zu knabbern, erhielt aber Zuspruch von Alaba. "Ich habe ihm in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder gesagt, du kriegst deine Chance, bitte für mich, mach' die rein. Heute hat er gezeigt, wie wichtig auch er für uns sein kann." Über die Qualitäten von Arnautović müsse man ohnehin nicht diskutieren. "Er war nicht nur am Platz wichtig, er ist auch außerhalb vom Platz ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Wir wissen ganz genau, was wir an Marko haben", betonte Alaba.

Arnautović war über seine Reservistenrolle nicht erfreut, wie der künftige Real-Madrid-Profi berichtete. "Dass er nicht zu 100 Prozent zufrieden ist, kann ich schon so sagen, weil wir Spieler immer spielen wollen", erklärte Alaba. "Aber man hat gesehen, was er für ein Charakter ist, als er reingekommen ist. Er hat direkt 100 Prozent gegeben, deswegen habe ich ihn positiv wahrgenommen - auch als der Trainer ihm die Entscheidung mitgeteilt hat. Er war für die Mannschaft da."

apa

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