17.06.2021 06:00 Uhr

De Boer warnt vor ÖFB-"Vollgas-Fußball"

Frank de Boer weiß um die Stärken des ÖFB-Teams
Frank de Boer weiß um die Stärken des ÖFB-Teams

Als ehemaliger Trainer von Ajax Amsterdam ist Frank de Boer ein gebranntes Kind, was den "Vollgas-Fußball" der Marke Red Bull betrifft. "Die werden uns das Leben schon schwer machen", warnt der Bondscoach der Niederländer vor Österreichs Nationalteam.

Der niederländische Nationaltrainer Frank de Boer sieht das Duell mit Österreich am Donnerstag (21:00 Uhr) in Amsterdam als "guten Test", wie weit es für sein Team bei dieser EM gehen kann. Die Österreicher hätten in ihrem Auftaktspiel gegen Nordmazedonien (3:1) einen guten Eindruck hinterlassen. "Die werden uns das Leben schon schwer machen", warnte der 51-Jährige am Mittwoch in seiner Abschlusspressekonferenz. "Ihre Mentalität ist gut."

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Das ÖFB-Team würde mehrere verschiedene Systeme beherrschen - neben der gegen Nordmazedonien praktizierten Dreier-Abwehrkette auch ein 4-3-3. "Sie haben eine gute Mannschaft, mit mehreren Red-Bull-Spielern. Und dann weiß man, was passiert: Vollgas-Fußball", sagte De Boer. Der Ex-Internationale ist ein gebranntes Kind. Als Trainer von Ajax Amsterdam war er 2014 im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Red Bull Salzburg daheim mit 0:3 untergegangen - in genau dem Stadion, in dem er nun mit "Oranje" bestehen muss.

So will De Boer das Match gegen Österreich angehen

De Boer will die Österreicher mit einer aggressiven Spielweise unter Druck setzen. "Wir wollen sie hoch pressen, darauf konzentrieren wir uns", erklärte der Bondscoach. "Wir wollen sie frühzeitig stoppen und versuchen, mit mehr Ballbesitz zu agieren. Wir wollen uns besser bewegen." Sein Team wird es erneut in einem 5-3-2 tun - auch wenn das System trotz des 3:2-Erfolges zum EM-Auftakt gegen die Ukraine in den Niederlanden umstritten ist. "Man sollte seiner Linie treu bleiben", meinte De Boer.

Bei den "Oranjes" kehrt Star-Verteidiger Matthijs de Ligt nach einer Leistenverletzung, wegen der er das Auftaktspiel verpasst hatte, zurück - es dürfte die einzige Änderung in der Startformation sein. Welcher der fünf Abwehrspieler für den 21-Jährigen von Juventus Turin Platz machen muss, ließ De Boer offen. In der Kommunikation in der Defensive sah er Verbesserungsbedarf. "Wir haben zwei Tore bekommen. Das ist nicht das, was wir wollten."

De Boer gab sich aber zuversichtlich, den Einzug ins Achtelfinale ehestmöglich zu fixieren. Auch wenn er "mit Sicherheit kein einfaches Spiel" erwartet - mit einem Sieg gegen Österreich könnte sein Team bereits als Gruppensieger feststehen. "Wir haben unser Ziel vor Augen, das wollen wir erreichen. Ich bin sehr selbstbewusst", sagte der Ex-Verteidiger, als Aktiver 1995 in Wien mit Ajax Champions-League-Sieger. "Wir hoffen, dass wir weiterhin gute Ergebnisse erzielen in diesem Turnier."

Niederlande-Star Depay: Jetzt Österreich, bald vielleicht Barcelona?

Sein Schlüsselspieler dafür ist Memphis Depay. Der Angreifer von Olympique Lyon blieb gegen die Ukraine zwar ohne Torerfolg, ist als Anspielstation und Kreativgeist aber unverzichtbar. "Wir wollen Gruppensieger werden, deswegen müssen wir die drei Punkte holen gegen Österreich", forderte der 27-Jährige. "Das ist sehr wichtig für uns." Man wolle im Turnier noch nicht zu weit vorausschauen - auch nicht auf mögliche Achtelfinal-Gegner. "Eines nach dem anderen - der komplette Fokus liegt auf Österreich", betonte Depay.

26 Tore hat er in bisher 65 Länderspielen erzielt. 20 Mal traf er in der abgelaufenen Ligasaison für Lyon. Dem niederländischen Offensivstar winkt daher nach der EM ein Wechsel zum FC Barcelona. Zu ausführlich wollte Depay am Mittwoch im Teamcamp der "Oranjes" in Zeist nicht darüber sprechen. "Jeder weiß, dass es Kontakte zu Barcelona gab. Lasst uns einfach schauen und warten, was passiert." Er sei auf das niederländische Team fokussiert - und damit auch auf Österreich.

apa

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