17.06.2021 12:56 Uhr

Alarm auf dem Balkan: Modric und Co. müssen liefern

Die Kroaten stehen vor dem zweiten EM-Spiel mächtig unter Druck
Die Kroaten stehen vor dem zweiten EM-Spiel mächtig unter Druck

Der WM-Glanz von 2018 ist verblasst, für Kroatiens goldene Generation um Luka Modric ist der Bonus von Russland schon aufgebraucht. Die kroatische Zeitung "Sportske novosti" schrieb vor dem zweiten EM-Gruppenspiel gegen Tschechien gar vom "D-Day", der den Vatreni am Freitag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Glasgow bevorstehe.

Nach dem 0:1 zum Auftakt in England liegen bei den "Feurigen" die Nerven blank. Ein Unentschieden gegen den glänzend gestarteten Underdog könnte schon zu wenig sein für den Einzug ins Achtelfinale, in der Offensive hakte es gewaltig - entsprechend dünnhäutig präsentierte sich Nationaltrainer Zlatko Dalic.

Weil die kroatische Presse seine Startaufstellung vor dem Auftakt in Wembley hinausposaunt hatte, standen am Dienstag im Basecamp in der Hafenstadt Rovinj in Westistrien plötzlich Busse und Sattelschlepper vor dem sonst wunderbar einsehbaren Trainingsplatz. Zu neugierige Reporter kann der Vizeweltmeister nicht gebrauchen.

"Man muss nicht immer alles schreiben", sagte Dalic und fügte in Richtung eines fragenden Journalisten an: "Sie werden ja sicher kein größeres Gehalt bekommen, wenn Sie die richtige Aufstellung bringen."

Fleißige Medienvertreter sind aber sicher nicht das Hauptproblem der Kroaten, die vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen England schmerzen dürfte. "Unser Spiel nach vorne funktioniert nicht so gut. Warum das so ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht", sagte Mittelfeldspieler Mateo Kovacic vom Champions-League-Sieger FC Chelsea.

Dalic kündigte bereits personelle Veränderungen an. "Wir werden ein anderes Kroatien sehen. Nicht nur in der Herangehensweise, Taktik und im Stil, sondern wir werden auch einige neue Spieler in der ersten Elf sehen." Erwartet wird die Rückkehr zum angestammten 4-2-3-1-System, womöglich muss im Angriff der Ex-Frankfurter Ante Rebic Platz machen für den Wolfsburger Josip Brekalo. Zudem könnte Hoffenheims Andrej Kramaric für Nikola Vlasic (ZSKA Moskau) weichen.

Kroatien setzt weiter auf Modric

Nicht gerüttelt wird an Ausnahmespieler Luka Modric. Gegen die Tschechen müsste das geniale Metronom aber richtig in Schwung kommen. Schließlich soll die EM-Vorrunde nicht schon der letzte Tanz des 35 Jahre alten Dirigenten von Real Madrid sein. Ob er im Nationalteam bis zur WM 2022 in Katar weitermacht, ließ Modric vor dem Turnier nämlich offen.

Bei allem Fokus auf die stockende Offensive dürfen die Kroaten aber auch Tschechiens Torjäger Patrik Schick nicht aus den Augen lassen. Speziell Keeper Dominik Livakovic dürfte nach dem Wundertreffer des Bayer-Stürmers aus 45 Metern beim Doppelpack gegen Schottland (2:0) gewarnt sein, sich im Hampden Park nicht zu weit vor seinem Tor zu postieren.

 

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