18.06.2021 17:07 Uhr

Schöttel verspricht für Ukraine-Showdown Spiel auf Sieg

Peter Schöttel überblickt das Geschehen im EM-Camp in Seefeld
Peter Schöttel überblickt das Geschehen im EM-Camp in Seefeld

ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel rechnet zum Abschluss der Gruppenphase der EM gegen die Ukraine mit einem "komplett offenen" Spiel.

Das österreichische Nationalteam bereitet sich in Seefeld zwei Tage auf ein Endspiel vor. Laut ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel werde man am Montag (18:00 Uhr) in Bukarest gegen die Ukraine auf Sieg spielen - auch wenn ein Remis aller Voraussicht nach reichen würde, um als einer der vier besten Gruppendritten erstmals in der Verbandsgeschichte die K.o.-Phase einer EM zu erreichen.

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"Die Konstellation ist so, dass wahrscheinlich ein Punkt reicht - sicher reicht er nicht", erklärte Schöttel. "Ich denke, dass wir am Montag definitiv versuchen, dieses Spiel zu gewinnen, um dann als Zweiter ins Achtelfinale einzuziehen." Um die Ausgangslage zu klären, genüge ein Blick auf die Weltrangliste: Österreich wird von der FIFA als Nummer 23, die Ukraine als Nummer 24 geführt.

"Wir haben ein Spiel vor der Brust, das komplett offen ist", meinte Schöttel. Beide Teams seien mit einem Sieg gegen Nordmazedonien und einer Niederlage gegen die Niederlande "ziemlich gleich" durch die erste EM-Woche gekommen. Die Ukrainer haben bei ausgeglichenem Torverhältnis aber einen Treffer mehr erzielt und daher derzeit die Nase vorne.

Allerdings hätte auch das Team von Andriy Shevchenko nach einem Rückfall in der zweiten Hälfte am Donnerstag gegen Nordmazedonien (2:1) laut Schöttel "richtig Probleme" gehabt. Die Ukraine habe viele interessante Spieler. "Aber wir sehen durchaus unsere Möglichkeiten, dass wir da erfolgreich sein können", betonte der Wiener. "Für uns ist es ein Endspiel. Wir wollen dieses Spiel gewinnen und glauben auch, dass wir das zusammenbringen."

ÖFB-Sportchef Schöttel verteidigt Teamchef Foda

Die ÖFB-Auswahl kehrte nach der 0:2-Niederlage gegen die Niederlande Freitagmittag ins Teamcamp nach Seefeld zurück. Von Innsbruck aus geht es am Sonntag erneut nach Bukarest. "Wir sind jetzt in einer Phase, in der es darum geht, Frische in die Mannschaft reinzubringen und dann am Montag in diesem Entscheidungsspiel voll da zu sein", sagte Schöttel. Verbesserungsbedarf gibt es vor allem im Offensivspiel. Dort hätte man laut dem Sportchef in Amsterdam mitunter zu viel kombiniert und zu oft in die Breite gespielt.

Klare Torchancen waren an einem Finger abzuzählen. "Der Teamchef hat nicht angeordnet, dass wir nicht in die Tiefe spielen sollen", verteidigte Schöttel Franco Foda. Das habe sich im Spiel ergeben - und sei auch der Stärke des Gegners geschuldet gewesen. Auch an die Spieler gab es keinen Vorwurf. Schöttel: "Es ist die Realität, dass du viele Dinge vorbereiten und besprechen kannst. Das ist aber alles Theorie. Wir sind selbstkritisch. Wir wissen, dass wir das besser machen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen."

Spielerische Mängel stellte Schöttel in Abrede: "In Phasen, in denen wir sehr viel Ballbesitz haben, gehen wie vielleicht zu viel auf Ball halten anstatt ihn in die Tiefe zu spielen." Den historischen 3:1-Auftaktsieg gegen Nordmazedonien, den ersten Österreichs bei einer EM, habe jedenfalls niemand überbewertet. "Ich glaube nicht, dass irgendwer abgehoben hat. Wir waren erleichtert, dass der Start in die EM gelungen ist. Uns war aber schon auch klar, dass das unser Anspruch sein muss."

Österreich hofft auf "frische Impulse" von Marko Arnautović

Gegen die Ukrainer kehrt auch Marko Arnautović zurück. "Marko ist ein besonderer Typ, der unberechenbar ist", sagte Schöttel. Alleine durch seine Präsenz würde er im Normalfall zwei Gegenspieler binden - und damit auch Räume für seine Nebenleute schaffen. "Das schaffen unsere anderen Stürmer an guten Tagen aber genauso. Es wird nicht allein von Marko abhängen, ob wir ins Achtelfinale kommen."

Von einem Einspruch gegen die Ein-Spiel-Sperre - die Mindeststrafe für Beleidigung - sah der ÖFB laut Schöttel ab, um nicht zu riskieren, dass Arnautović auch gegen die Ukraine nicht zur Verfügung steht. "Natürlich hätte er uns in den Niederlanden geholfen, gerade als wir in der zweiten Hälfte ins Spiel gekommen sind", meinte Verbandspräsident Leo Windtner. "Ich glaube, dass Marko der Mannschaft am Montag sicher wieder frische Impulse geben kann."

Entscheidend sei es laut Windtner, die Partie in den Niederlanden schnellstmöglich abzuhaken und volle Konzentration auf Bukarest zu richten. "Natürlich hätten wir gehofft, aus Amsterdam etwas mitzunehmen. Da hätte aber alles passen müssen, das war nicht der Fall." Der ÖFB-Chef zählt die "Oranjes" zu den Topteams dieser EM. "Daher hätten wir nur mit einer Topleistung Zählbares mitnehmen können."

apa

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