24.06.2021 20:13 Uhr

Kein Training in Wembley, Hinteregger ist fit

Das ÖFB-Team absolviert auch sein Abschlusstraining vor dieser Kulisse
Das ÖFB-Team absolviert auch sein Abschlusstraining vor dieser Kulisse

Österreichs Nationalteam muss bei der Vorbereitung auf das EM-Achtelfinale gegen Italien in London umplanen. Vom Spielerpersonal gibt's hingegen gute Nachrichten.

Österreichs Nationalteam hat seine Planung für den Vortag des EM-Achtelfinales gegen Italien umstellen müssen. Um den Rasen im Wembley-Stadion in London für den weiteren Turnierverlauf zu schonen, hat die UEFA beiden Teams verboten, ihr Abschlusstraining dort abzuhalten. Die Österreicher trainieren nun am Freitag (11:00 Uhr) in ihrem EM-Quartier in Seefeld und heben erst am Nachmittag aus Innsbruck in Richtung Großbritannien ab. Das gab der ÖFB am Donnerstag bekannt.

"Wir hatten alles anders geplant. Wir haben uns gefreut auf das Abschlusstraining im Wembley-Stadion, aber wir nehmen es, wie es kommt", sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. "Wir haben im Gegensatz zu den Italienern ja schon Erfahrung mit verschobenen Abschlusstrainings." Beide Einheiten vor den Gruppenspielen in Bukarest waren wegen starker Niederschläge kurzfristig nicht im EM-Stadion möglich - das ÖFB-Team gewann die jeweils folgenden Partien gegen Nordmazedonien (3:1) und die Ukraine (1:0).

Man hätte die Rahmenbedingungen im Wembley-Stadion laut Schöttel gerne schon am Vortag des Spiels kennengelernt. "Das wird für uns aber kein großes Problem sein", meinte der Ex-Internationale. "Wir sind definitiv im Vorteil, weil die Italiener diese Situation noch gar nicht kennen, weil sie bisher nur daheim (in Rom, Anm.) gespielt haben." Die Italiener wollen ihr Abschlusstraining nun ebenfalls in ihrem Trainingszentrum in Coverciano bei Florenz absolvieren und erst danach nach London reisen.

ÖFB über Trainingsverbot im Wembley-Stadion "überrascht"

Der ÖFB war laut eigenen Angaben erst am Vormittag von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) über das Trainingsverbot in Kenntnis gesetzt worden. "Wir waren überrascht", sagte Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Man hätte der UEFA danach angeboten, zur Schonung des Platzes in Wembley im Training auf beide Strafräume zu verzichten. "Uns ist aber mitgeteilt worden, dass sie im Sinne des großen Ganzen, sprich vier weiteren Partien, die im Turnier nach unserer noch im Wembley-Stadion stattfinden, hier kein Risiko gehen wollen."

England trifft im legendären WM-Finalstadion von 1966 am Dienstag im Achtelfinale auf Deutschland. Dazu sind in der zweiten Juli-Woche dort auch die beiden Halbfinali und das Finale geplant.

Das von der UEFA angebotene Ausweichstadion für das ÖFB-Abschlusstraining in London, das "Hive Stadium", wäre laut Neuhold zwischen 45 und 60 Bus-Minuten vom Teamhotel entfernt gewesen. Das Risiko, einen Tag vor Österreichs erstem EM-Achtelfinale mehr als zwei Stunden im Bus zu sitzen, erschien zu groß. Teamchef Franco Foda und Schöttel hätten sich laut Neuhold nach Rücksprache mit dem Spielerrat daher für ein Abschlusstraining noch in Tirol entschieden.

Für das Aktivieren am Spieltag sei man laut Neuhold noch in Gesprächen mit der UEFA, einen näheren Trainingsplatz als das "Hive" zur Verfügung gestellt zu bekommen. Man wolle die lange Buszeit nicht in Kauf nehmen, "weil die sportliche Führung der Meinung ist, dass es der allgemeinen Frische der Spieler schadet".

Bis auf Lazaro alle fit

Auf dem Personalsektor kann Österreich am Samstag (21:00 Uhr) aller Voraussicht nach auf Martin Hinteregger zurückgreifen. Der Innenverteidiger von Eintracht Frankfurt trainierte zwar auch am Donnerstag, dem Tag vor dem Abflug nach London, in Seefeld nicht mit der Mannschaft, Sportchef Schöttel gab aber Grünes Licht: "Es wird sich definitiv ausgehen, dass er fit ist für den Spieltag."

Hinteregger hatte sich gegen die Ukraine einen Bluterguss im Adduktorenbereich zugezogen und hat seither kein Mannschaftstraining absolviert. "In Absprache mit der medizinischen Abteilung ist es so, dass es gut ausschaut", sagte Schöttel. Im medienöffentlichen Teil des Trainings am Donnerstagnachmittag trabte der 29-Jährige in Laufschuhen um den Platz.

Auch Florian Grillitsch, gegen die Ukraine zum Spieler des Spiels gewählt, trainierte wie am Vortag erneut nicht mit der Mannschaft, sondern absolvierte mit ÖFB-Sportwissenschafter Gerhard Zallinger ein individuelles Programm. Den Mittelfeldstrategen sollen leichte Adduktorenprobleme plagen, der ÖFB sprach von individueller Belastungssteuerung. Schöttel gab Entwarnung: "Es sind alle fit. Wichtig ist nicht heute, sondern am Samstag."

Keine Option ist Valentino Lazaro. Der Flügelspieler hatte sich bei einem Kurzeinsatz im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederlande (0:2) eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und hat seither kein Teamtraining absolviert. "Bei Tino geht es sich definitiv nicht aus", bestätigte Schöttel vor dem Italien-Spiel. "Er ist noch nicht so weit, er trainiert auch nicht mit der Mannschaft." Stattdessen stehen täglich Behandlungen auf dem Programm.

apa

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