30.06.2021 11:50 Uhr

Barišić: "Gibt größere Probleme als Fußball"

Zoran Barišić hat mit den Herausforderungen am Transfermarkt zu kämpfen
Zoran Barišić hat mit den Herausforderungen am Transfermarkt zu kämpfen

Dreimal schlug der SK Rapid mit den Verpflichtungen von Robert Ljubicic, Kevin Wimmer und Marco Grill bereits auf dem Transfermarkt zu, Ablösesummen flossen dabei aber keine. In Zeiten der Corona-Pandemie muss auch in Wien-Hütteldorf gespart werden, Sportdirektor Zoran Barišić steht vor der schwierigen Aufgabe, den Kader mit billigen Mitteln möglichst zu verstärken.  

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Mit Robert Ljubicic vom SKN St. Pölten, Kevin Wimmer von Stoke City und Marco Grüll von der SV Ried holte sich der SK Rapid bereits prominente Verstärkung und musste dabei keinen Euro hinblättern. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen sich auch bei den Grün-Weißen bemerkbar, der Gürtel muss enger geschnallt werden. Sportdirektor Zoran Barišić steht somit vor der schwierigen Aufgabe, einerseits den Kader mit billigen Mitteln möglichst zu verstärken und andererseits die aktuelle Mannschaft zu halten.

"Rapidler haben ihren Wert, trotz Corona"

Im Gespräch mit dem "Kurier" kann der Sportchef der "Grün-Weißen" jedenfalls noch nicht abwägen, in welche Richtung sich das Transfergeschehen beim Rekordmeister bemerkbar macht: "Es gibt auf der anderen Seite Wünsche, auf der anderen ist Fußball ein knallhartes Business. Spieler, und vor allem ihre Manager, entwickeln ein Eigenleben und verfolgen in erster Linie eigene Interessen."

Dass es daher noch zu Abgängen, auch kurz vor der Champions League-Qualifikation gegen Sparta Prag kommen kann, schließt Barišić nicht aus: "Das wird noch öfters passieren, wenn ein Spieler in einer starken Liga das achtfache Gehalt geboten bekommt." 2015 passierte genau das bei Stürmer Robert Berić, den es kurz vor dem entscheidenen Duell in der Königsklassen-Qualifikation mit Shakhtar Donetsk noch zu AS St. Étienne gezogen hat.

Dass Rapid durch die Verluste der Corona-Pandemie Einnahmen durchaus benötigen kann, ist klar, ein Verkauf von Stammspielern kommt aber auch in diesen Zeiten nur bei der richtigen Ablösesumme in Frage, wie Barišić anmerkt: "Rapidler haben ihren Wert, trotz Corona."

Knasmüllner-Verbleib eine wichtige Sache

Generell sieht der Sportdirektor der "Grün-Weißen" das allgemeine Transfergeschehen am Fußballmarkt kritisch, auch wenn die Pandemie in dieser Hinsicht sogar positive Effekte hervorgebracht hat: "Durch die Pandemie mussten sich alle besinnen: Es gibt größere Probleme als Fußball und Millionen-Transfers. Etwas Demut tut uns allen gut."

Dennoch ist Barišić davon überzeugt, dass sich der Markt langsam wieder aufheizen wird und das Millionenspiel bald ins Rollen kommt: "Sobald das Transferkarussell in Schwung kommt, fließen die Millionen. Der Markt ist darauf ausgerichtet. Es ist gut möglich, dass die letzte Transferwoche Ende August wieder die aufregendste wird. Das ist für mich sehr herausfordernd."

Doch zumindest mit der Verlängerung von Christoph Knasmüllner gab es beim SK Rapid auch wieder Positives zu vermelden, für den Verbleib des 29-Jährigen Spielmachers kämpfte der Sportdirektor auch sehr: "Knasi bekommt aufgrund seiner Spielart nicht diese Wertschätzung, die er sich verdient hätte. Er ist ein feiner Kicker, schießt Tore, sammelt Scorerpunkte und ist charakterlich in Ordnung. Ich hoffe, dass er sich noch einmal steigert. Da ist, auch wenn er schon 29 ist, immer noch viel Drinnen."

red

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