21.07.2021 07:58 Uhr

SKN startet in Mission Wiederaufstieg

Stephan Helm peilt mit St. Pölten den Wiederaufstieg an
Stephan Helm peilt mit St. Pölten den Wiederaufstieg an

Nach dem Absturz soll es für den SKN St. Pölten rasch wieder bergauf gehen. Die Niederösterreicher starten am Freitagabend in der 2. Liga daheim gegen Rapid II die Mission Wiederaufstieg. Mit Stephan Helm geht ein neuer Mann in sein erstes Amt als Cheftrainer im Profibereich, mit dem Transfer von Deni Alar meldeten die "Wölfe" den prominentesten Zugang in der zweithöchsten Spielklasse. Die Konkurrenz sieht St. Pölten im Rennen um den Aufstieg als Favorit.

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"St. Pölten. Alles andere wäre eine Überraschung", sagte beispielsweise Gerald Scheiblehner. Er übernahm als Trainer bei Meister Blau Weiß Linz, nachdem Ronald Brunmayr als Co-Trainer von Oliver Glasner zu Eintracht Frankfurt gezogen war. Der Titelverteidiger wird auch heuer einen Spitzenplatz, nicht aber den Aufstieg in Angriff nehmen. Das neue Donauparkstadion ist voraussichtlich erst 2023 bespielbar. Bis dahin fehlt Blau Weiß die nötige Infrastruktur für den Gang in die Bundesliga.

SKN hat "schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt"

Dies trifft auch auf den SV Lafnitz zu. Die am Ende fünftplatzierten Steirer mischten vergangene Saison lange vorne mit, werden aber auch in dieser Saison keine Lizenz für das Oberhaus beantragen. Für Coach Philipp Semlic gilt es nach wie vor, die Mannschaft "step by step" weiterzuentwickeln. Abhandengekommen sind freilich Teamstützen. Verteidiger Milos Jovicic ging zur SV Ried, Nebenmann Julian Tomka zu Liga-Rivale St. Pölten.

Die St. Pöltner holten außerdem auch den zuletzt beim LASK spielenden Christian Ramsebner für die Innenverteidigung. Neben Alar kam mit Bernd Gschweidl von der SV Ried ein weiterer Stürmer mit Oberhaus-Erfahrung. Von Kooperationspartner VfL Wolfsburg wurden drei junge Akteure an die Traisen entsandt. Der 38-jährige Helm ist gefordert, die grundlegend veränderte Elf möglichst rasch zusammenwachsen zu lassen. "Wir haben eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt, aber die Spieler müssen sich erst finden", sagte er.

Dass sein Team vielerorts in die Favoritenrolle gedrängt wird, nimmt Helm an. Er selbst sieht noch "drei, vier andere Mannschaften, die sich vorne die Plätze ausmachen". Der in der Vorsaison als Co-Trainer beim LASK arbeitende Helm betonte außerdem, dass die 2. Liga kein Selbstläufer sei. Dennoch ist die Zuversicht groß, nach einem Jahr Pause wieder ganz oben anzudocken. "Wir haben Spieler geholt, die bereit sind zu investieren, um den größtmöglichen Erfolg erreichen zu können."

Turbulenzen bei Wacker Innsbruck

Am Ende der abgelaufenen Saison schaffte Austria Klagenfurt über die Relegation den Sprung in die Bundesliga - als Dritter, nachdem Blau Weiß und der zweitplatzierte FC Liefering nicht aufsteigen wollten bzw. wollen. Der Salzburger Schwesternclub wird nun von Rene Aufhauser trainiert, nachdem Matthias Jaissle zum Chefcoach der "Roten Bullen" befördert wurde. "Ich wollte den nächsten Schritt machen, deshalb war es für mich wichtig, einen Posten als Cheftrainer zu übernehmen", meinte Aufhauser, der fünf Jahre unter verschiedenen Chefs Co-Trainer bei Salzburg war.

Wer soll St. Pölten gefährlich werden? Wacker Innsbruck tut sich als erster Kontrahent auf. Die Tiroler erlebten jedoch eine Vorbereitung, in der es hinter den Kulissen drunter und drüber ging. Der Machtkampf zwischen der Clubspitze und dem deutschen Investor wurde nach Saisonende endgültig auch nach außen hin sichtbar. Der Schlagabtausch um fehlende Zahlungen und noch weniger Vertrauen zwischen den handelnden Personen glich einer medialen Schlammschlacht. Die Hamburger Gruppe zog sich am Ende zurück.

Trainer Daniel Bierofka fühlte sich an die Turbulenzen bei seinem Ex-Arbeitgeber 1860 München erinnert. "Ich habe deshalb eine gewisse Routine, weiß, wie ich Dinge einordnen muss", nahm es der Bayer mit ein wenig Galgenhumor. Die Spieler seien aber in der Luft gehangen. "Die ersten drei Wochen der Vorbereitung waren schwierig. Spieler wurden von ihren Beratern angerufen", berichtete Bierofka. Immerhin habe der Verein um Sportchef Alfred Hörtnagl die Lage dann beruhigen können.

Beim GAK setzt man auf Kontinuität

Inzwischen ist der russische Investor Michail Ponomarew mit einer Überbrückungsfinanzierung eingesprungen. Gespart werden muss in Innsbruck dennoch. Bis auf den zu Hartberg abgewanderten Thomas Kofler verließ immerhin kein Stammspieler den Verein. Ein Neuzugang wurde bis zuletzt keiner gemeldet. Bierofka hofft mit Blick auf die Meisterschaft auf die mentale Komponente. "Das, was wir erlebt haben, kann auch zusammenschweißen." Der Startschuss in die neue Saison fällt für Wacker bei den Young Violets in Wien.

Der GAK war als Sechster die drittbeste Mannschaft hinter Klagenfurt und Wacker, die um die Bundesliga-Lizenz angesucht hatte. Kampfansagen gab es aus dem Lager der Grazer nun keine zu hören. "Wir setzen auf Kontinuität. Der Name alleine gewinnt keine Spiele", sagte Trainer Gernot Plassnegger. Den Traditionsclub trafen die Spiele ohne Fans in Coronazeiten verstärkt. Umso größer ist die - auch mit Blick auf die Finanzen gerichtete - Freude, wieder Fans begrüßen zu dürfen. Acht Abgänge gab es beim GAK, sechs Neue wurden geholt. Es gelte nun einmal, die erste Saisonphase abzuwarten, so Plassnegger. "Jeder will das Maximum erreichen. Man muss aber auch Realist bleiben."

apa

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