24.07.2021 10:50 Uhr

Kuntz und Co. droht böses Erwachen

Stefan Kuntz und das DFB-Team stehen schon im zweiten Spiel unter Druck
Stefan Kuntz und das DFB-Team stehen schon im zweiten Spiel unter Druck

Angst spürt Stefan Kuntz keine, weder vor dem nahenden Taifun noch vor Torjäger "El Tornado" oder gar dem Aus aller Olympia-Träume. Er habe durchaus "schon stürmische Wetterlagen" erlebt, sagte Kuntz vor dem zweiten Auftritt der Fußballer am Sonntag gegen Saudi-Arabien angesichts des angesagten Unwetters. Zumindest auf Wind und Regen ist der DFB-Trainer also vorbereitet.

Mehr Sorgen bereitet Kuntz die dünne Personaldecke. Nach der Sperre gegen Kapitän Maximilian Arnold stehen ihm nur noch 14 Feldspieler zur Verfügung. "Wir können also nicht das gesamte Wechselkontingent ausschöpfen", sagte Kuntz vor der Begegnung in Yokohama (13.30 Uhr MESZ/ARD und Eurosport). Spätestens jetzt macht sich die fehlende Bereitschaft mancher Klubs bemerkbar, Spieler für Olympia abzustellen.

Problem Nummer eins: Ein Sieg ist nach dem bitteren 2:4 gegen Brasilien dennoch Pflicht. Problem Nummer zwei: Einige Spieler sind noch leicht angeschlagen. Und Problem Nummer drei: Benjamin Henrichs, Amos Pieper, Anton Stach und Jordan Torunarigha sind mit einer Gelben Karte vorbelastet. Weil Kuntz dieses Quartett aber im dritten Spiel gegen die Elfenbeinküste braucht, sollen diese weniger Einsatzzeit erhalten.

"Die Auswahlmöglichkeit ist nicht so groß", sagte Kuntz und stellte die Frage: "Wie stellen wir sicher, dass wir im dritten Spiel genug Spieler haben?" Schon gegen Brasilien saßen am Ende nur noch zwei Torhüter auf der Ersatzbank, nun ist die Lage noch komplizierter.

Alles andere als ein Sieg wäre dennoch eine Blamage. Alle 22 Akteure des krassen Außenseiters spielen in Saudi-Arabien, der bekannteste Name ist noch Salem Al Dawsari. "El Tornado" traf bei der WM 2018 zum 2:1-Sieg gegen Ägypten, auch in Tokio war er beim 1:2 zum Start gegen die Elfenbeinküste erfolgreich.

Vorgaben gegen Brasilien "in die Tonne gekloppt worden"

Kuntz hat den Gegner bereits gründlich studiert. "Sie sind sehr laufstark, haben teilweise Mann gegen Mann gespielt. Sie haben eine gute Achse im Mittelfeld, in der Abwehr und im Sturm vielleicht nicht ganz so", sagt er. Und er warnte: "Sie werden jedes Foul dankend annehmen. Auch da werden wir unseren Kopf brauchen."

Auch den eigenen Auftritt gegen Brasilien hat Kuntz inzwischen analysiert, vor allem die erste Halbzeit sei "keine leichte Kost" gewesen. Die technischen Vorgaben seien von seinen Spielern "teilweise in die Tonne gekloppt worden", sagte der 58-Jährige: "Positionen waren nicht besetzt, sodass wir es uns gegenseitig selbst schwer gemacht haben."

Gegen Saudi-Arabien soll und muss das anders werden. Ragnar Ache, Torschütze gegen Brasilien, versprach im Interview mit dfb.de jedenfalls Besserung: "Wir haben jetzt etwas gutzumachen und wollen den deutschen Fans zeigen, was in uns steckt."

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