24.08.2021 11:21 Uhr

Oberliga-Kicker hoffen auf Märchen gegen Bayern

Julian Nagelsmann greift mit dem FC Bayern im Mittwoch im DFB-Pokal an
Julian Nagelsmann greift mit dem FC Bayern im Mittwoch im DFB-Pokal an

Der Bremer SV fiebert dem Erstrunden-Duell gegen Bayern München entgegen. Für die Oberliga-Kicker ist es das Spiel ihres Lebens.

Julian Nagelsmann als eine Art Rumpelstilzchen? Das wäre so ganz nach dem Geschmack von Benjamin Eta. "Wenn Julian Nagelsmann in der zweiten Halbzeit irgendwann aufspringt und unzufrieden ist, weil das Spiel vielleicht spannend ist, dann haben wir schon sehr, sehr, sehr viel erreicht", sagte der Trainer vom Bremer SV bei Radio Bremen.

Für die Oberliga-Kicker und ihren Trainer braucht es aber gar keinen aufbrausenden Nagelsmann an der Seitenlinie, damit sich der Erstrunden-Kracher im DFB-Pokal gegen Bayern München wie ein kleines Fußballmärchen anfühlt. Mit zweieinhalb Wochen Verspätung bekommt der Fünftligist am Mittwochabend (20:15 Uhr) sein "Spiel für die Ewigkeit", wie Bremens Manager Ralf Voigt die Partie nannte.

Rund 10.000 Zuschauer im Weserstadion

Die Corona-Ampel steht diesmal jedenfalls auf grün. Die Quarantäne ist nach zwei Fällen im Team seit zehn Tagen überstanden, pünktlich für das Duell mit dem Branchenprimus ist fast die komplette Mannschaft vollständig geimpft. "Die Vorfreude auf das Spiel steigt ins Unermessliche", sagte Verteidiger Daniel Kunkel, der selbst mit einer Coronaerkrankung und Fieber ein paar Tage flach lag.

Inzwischen steht dem Duell im Weserstadion vor rund 10.000 erwarteten Zuschauern aber nichts mehr im Weg. "Sicherlich träumen wir alle davon, den großen FC Bayern in der ersten Pokalrunde zu schlagen", sagt Kunkel keck: "Man muss aber sagen, dass der FCB zuletzt immer besser in Fahrt gekommen ist."

Während Kunkel den Zweikämpfen gegen Robert Lewandowski, den für ihn "vielleicht besten Stürmer der Welt", entgegenfiebert, freut sich BSV-Coach Eta ganz besonders auf das Aufeinandertreffen mit Bayerns neuem Trainer Nagelsmann. "Er ist für mich der absolute Lieblingstrainer und hat schon in Hoffenheim und Leipzig super Arbeit geleistet", sagte er. Natürlich sei es ein Spiel "David gegen Goliath. Aber wir werden definitiv nicht vorm Anpfiff sagen: 'Wir wollen das Spiel verlieren'."

Spiel soll so lange wie möglich offen bleiben

Das Interesse am größten Spiel in der 115-Jährigen Vereinsgeschichte ist riesig. Selbst in Pandemiezeiten. Weil das Klubgelände am Panzenberg lediglich 5000 Zuschauern Platz bietet und es an einer vernünftigen Flutlichtanlage fehlt, zog der Oberligist kurzerhand ins Weserstadion um. Wohl auch aufgrund der riesigen Reichweite der TV-Übertragung im frei empfangbaren Fernsehen konnten die Verantwortlichen einen neuen Trikotsponsor an Land ziehen.

Angst vor einer Pokal-Watschn, womöglich einer zweistelligen Niederlage, haben sie in Bremen nicht. "Klar kann ein Spiel auch mal so hoch ausgehen, aber es kann auch genau umgekehrt laufen, dass man eine kleine Überraschung hinbekommt", sagt Eta. Eine Überraschung sei für ihn, "wenn es lange spannend bleibt. Dafür werden wir alles tun am Mittwoch".

Zum elften Mal qualifizierten sich die Bremer übrigens schon für den DFB-Pokal. Nur ein einziges Mal überstanden sie die erste Runde. Nach einem Sieg gegen Hessen Kassel scheiterte der Klub 1986 dann aber am FC St. Pauli. An der Weser wird es höchste Zeit für ein neues Fußball-Märchen.

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